Friedrich Maximilian Hessemer

Friedrich Maximilian Hessemer
ein vergessener Repräsentant des Gießener Literatur- und Kulturlebens im 19. Jahrhundert
.
Der Schriftsteller, Bildkünstler und Architekt Friedrich Maximilian Hessemer wurde am 24. Februar 1800 in Darmstadt als Sohn des hessischen Baurats Bernhard Hessemer geboren. Nachdem er sich zunächst auf Wunsch seines Vaters in der militärischen Laufbahn versucht hatte, studierte er in Gießen technisch-wissenschaftliche Fächer und Mathematik und trat nach dem Abschluß seines Studiums eine Stelle als Baukondukteur in Gießen an, in welcher Funktion er u.a. den Bau der Gießener Stadtkirche zu beaufsichtigen hatte. Obwohl er 1817 Mitglied der Ehrenspiegelburschenschaft, der unter dem Namen „Gießener Schwarze“ bekannt gewordenen radikalen Studentenverbindung, geworden war und im selben Jahr am Wartburgfest der deutschen Studentenschaft teilgenommen hatte, – die charismatischen Köpfe dieser Bewegung, die Brüder Follen, waren seine Cousins, – war Hessemer ein Mann von einer gewissen Sanftmut und Nachdenklichkeit, dessen Interessen vorwiegend auf Dichtung und Kunst ausgerichtet waren.
Während seiner Studienzeit in Gießen pflegte er einen schwärmerischen Freiheits- und Freundschaftskult nach dem Vorbild der Romanfiguren Jean Pauls. Aus dieser Zeit stammen auch seine ersten literarischen Versuche, meist Gedichte, die in verschiedenen zeitgenössischen Zeitschriften wie etwa der in Mannheim erscheinenden Charis abgedruckt wurden. Im Jahr 1827 begann er, ausgestattet mit einem Stipendium des Großherzogs, eine längere Kunst- und Studienreise nach Italien, auf der er im Kreis der deutschen Künstlerkolonie in Rom deren große Dürerfeier mitinszenierte und insbesondere ein großes Festgedicht verfaßte, das kurz darauf veröffentlicht wurde. Im Auftrag eines kunstbegeisterten englischen Lords, der den Ursprung der gotischen Spitzbögen aus der orientalischen Baukunst beweisen wollte, unternahm er dann von Italien aus eine längere Ägyptenreise, während der er für seinen Auftraggeber eine Reihe von Zeichnungen arabischer Baudenkmäler anzufertigen hatte. Nach seiner Rückkehr im Jahre 1830 wurde er Professor für Baukunst am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main und übernahm auch dessen Leitung. Er war eines der hervorragenden Mitglieder der Frankfurter Künstlergesellschaft „Tutti Frutti“, der auch der Frankfurter Nervenarzt Heinrich Hofmann, der Verfasser des Struwwelpeter, angehörte.

Friedrich Maximilian Hessemer ein vergessener Repräsentant des Gießener Literatur- und Kulturlebens im 19. Jahrhundert
Der Schriftsteller, Bildkünstler und Architekt Friedrich Maximilian Hessemer wurde am 24. Februar 1800 in Darmstadt als Sohn des hessischen Baurats Bernhard Hessemer geboren. Nachdem er sich zunächst auf Wunsch seines Vaters in der militärischen Laufbahn versucht hatte, studierte er in Gießen technisch-wissenschaftliche Fächer und Mathematik und trat nach dem Abschluß seines Studiums eine Stelle als Baukondukteur in Gießen an, in welcher Funktion er u.a. den Bau der Gießener Stadtkirche zu beaufsichtigen hatte. Obwohl er 1817 Mitglied der Ehrenspiegelburschenschaft, der unter dem Namen „Gießener Schwarze“ bekannt gewordenen radikalen Studentenverbindung, geworden war und im selben Jahr am Wartburgfest der deutschen Studentenschaft teilgenommen hatte, – die charismatischen Köpfe dieser Bewegung, die Brüder Follen, waren seine Cousins, – war Hessemer ein Mann von einer gewissen Sanftmut und Nachdenklichkeit, dessen Interessen vorwiegend auf Dichtung und Kunst ausgerichtet waren.
Während seiner Studienzeit in Gießen pflegte er einen schwärmerischen Freiheits- und Freundschaftskult nach dem Vorbild der Romanfiguren Jean Pauls. Aus dieser Zeit stammen auch seine ersten literarischen Versuche, meist Gedichte, die in verschiedenen zeitgenössischen Zeitschriften wie etwa der in Mannheim erscheinenden Charis abgedruckt wurden. Im Jahr 1827 begann er, ausgestattet mit einem Stipendium des Großherzogs, eine längere Kunst- und Studienreise nach Italien, auf der er im Kreis der deutschen Künstlerkolonie in Rom deren große Dürerfeier mitinszenierte und insbesondere ein großes Festgedicht verfaßte, das kurz darauf veröffentlicht wurde. Im Auftrag eines kunstbegeisterten englischen Lords, der den Ursprung der gotischen Spitzbögen aus der orientalischen Baukunst beweisen wollte, unternahm er dann von Italien aus eine längere Ägyptenreise, während der er für seinen Auftraggeber eine Reihe von Zeichnungen arabischer Baudenkmäler anzufertigen hatte. Nach seiner Rückkehr im Jahre 1830 wurde er Professor für Baukunst am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main und übernahm auch dessen Leitung. Er war eines der hervorragenden Mitglieder der Frankfurter Künstlergesellschaft „Tutti Frutti“, der auch der Frankfurter Nervenarzt Heinrich Hofmann, der Verfasser des Struwwelpeter, angehörte.