Lebensstationen
Editha Klipstein (1880-1953)
Zeittafel (Stand: 30.11.2016)
1872
25. Februar: Verlobungstag von Anna Schulz und Friedrich Blass, Editha Klipsteins Eltern
1873
16. April: Hochzeit von Anna Schulz und Friedrich Blass in Magdeburg
1880
13. November: Anna Dorothea Editha Klipstein wird als zweite von drei Töchtern des Altphilologen Friedrich Wilhelm Blass und seiner Ehefrau Anna, geb. Schulz, in Kiel geboren
1880-1892
Kiel; zunächst Wohnung in der Dammstraße; dann Umzug in ein neuerbautes eigenes Haus, Niemansweg 49 (im Zweiten Weltkrieg durch Bomben zerstört).
im Nachlass erhalten: diverse Erinnerungen an die Kindheit in Kiel und Magdeburg, dem Heimatort der Mutter, wo zumeist die Sommerferien verbracht wurden
Schulunterricht bei Frl. Meyer auf dem Blocksberg und zusammen mit der Schwester Magdalena bei Frl. Hartmeyer, die später Äbtissin wurde; Höhere-Töchter-Schule von Plümer
1892
Versetzung des Vaters nach Halle/Saale; die junge Editha Blass besucht die Biedermannsche Schule; Wohnung am Paradeplatz, heute Friedemann-Bach-Platz gegenüber der Moritzburg (Kunstmuseum)
1894
Halle/Saale; Umzug in die Wiesenstraße, spätere Lafontainestraße 17, in das Leutertsche Haus (Leutert: bedeutender Industrieller, der seine Fabrik von Halle ins Rheinland verlegte und dessen Villa daher frei wurde, Leutert ist übrigens der Vater des Mediziners Leutert, der später in Gießen die Gießener Villa Leutert bewohnte; Editha Klipstein hat daher beide Villen Leutert gekannt).
Die Jugendfreundin Elsa Weise wohnt nur einen Katzensprung von dem neuen Blass’schen Domizil in der Lafontainestr. 17 entfernt, nämlich in der Händelstr. 16 (Villa Weise).
Carl Robert, Kollege des Vaters, wohnt ebenfalls in der Nachbarschaft (Lafontainestr. 18); seine Tochter Helena gehört ebenso wie Ilse Erdmann, die Tochter des Philosophen Benno Erdmann, zum engeren Freundeskreis von Magdalena und Editha Blass.
Jubiläumsfeier der Universität Halle; John Pentland Mahaffy aus Dublin, von der Universität Halle als Ehrengast eingeladen, wohnt mit seiner Familie im Elternhaus von Editha Klipstein
1895
Schulentlassung; Konfirmation „bei dem altehrwürdigen“ Pastor Heinrich Hoffmann in der Laurentiuskirche;
Während einer Reise nach Frankfurt/Main Besichtigung des Goethehauses: „Als vierzehnjähriges Kind besuchte ich Frankfurt zum ersten Mal, kam damals aus weiter Ferne, […]. Ich sah zum ersten Mal das Goethehaus, heilige Schauer im ‚Herzen’[…]“. Quelle: Einige persönliche Erinnerungen an Frankfurt (1949), S.4
1895-1896
von Herbst 1895 an (bis Ostern 1896) im Mädchenpensionat bei Frau Gen. Sup. Gess in Wernigerode im Harz
(Erinnerungen an Jungmädchenzeit in Wernigerode in dem Tagebuch ‚September 1951 bis Dezember 1951‘ im Editha-Klipstein-Archiv Frankfurt am Main)
1896
noch bis Ostern Pensionatszeit in Wernigerode; danach Rückkehr ins Elternhaus in Halle/Saale
1897
Zeichen- und Malunterricht, gemeinsam mit der Jugendfreundin Elsa Weise, im Atelier der Max-Klinger-Schülerin Margarethe von Brauchitsch (1865-1957) in Halle; ihre Spezialität zu dieser Zeit: prärafaelitische Ölgemälde und ornamentale Jugendstilzeichnungen.
Beginn der Bekanntschaft mit Frau Pastor Kühn, der Tochter des Berliner Philosophen Adolf Friedrich Trendelenburg;
„lernte Frau P.K. kennen“ (Aus tabellarischem Lebenslauf in Tb. 1906-1914); gemeint ist die jung verwitwete Pastorengattin Emma Charlotte Kühn, geb. Trendelenburg. Sie wird ihren Lebensabend später in Tübingen verbringen. Die bis zum Tod von Frau Kühn anhaltende Freundschaft wird von Editha Klipstein als „erste Liebe zu einer älteren Frau“ bezeichnet. Sie ist das Vorbild für die Hauptfigur des Romans Anna Linde.
1898
Zeichenunterricht im Schülerinnen-Atelier von Margarethe von Brauchitsch in Halle/Saale
Auf der Insel Rügen entsteht das Gedicht „Wellen“
Sommerfrische in Detmold, wo Editha Blass den beliebten Porträtmaler Stockmeier kennenlernt und ihn bewegt, nach Halle zu kommen, um in der prosperierenden gehobenen Bürgerschicht der Stadt zahlreiche Porträt-Aufträge auszuführen
1898/1899
Editha Blass nimmt an sogenannten „englischen Nachmittagen“ teil, die wohl zur Vorbereitung auf die bevorstehende Englandreise dienen. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Veranstaltungen ist die intensive Lektüre englischer Literatur in der Originalsprache. Veranstaltet werden die Nachmittage von Emma Charlotte Kühn (Frau Pastor Kühn), die von Editha Blass schwärmerisch verehrt wird. Überliefert ist die ausgiebige Durcharbeitung von Shakespeares ‚Hamlet‘, den sie, wie ihre Schwester Magdalena schreibt, danach fast auswendig habe aufsagen können.
1899
Anfang des Jahres erster Aufenthalt in Berlin
März/April: Friedrich Blass mit seinen Töchtern Magdalena und Editha auf Englandreise (Stationen: Detmold, Osnabrück, Utrecht, Cambridge, Bangor, Dublin, Oxford, London). Bekanntschaft mit zahlreichen Gelehrten und deren Familien in den besuchten Städten (Herwerden, Harris, Lewis, Gibson, Arnold, Mahaffy, Grenfell, Hunt).
Zur selben Zeit: Tod von Benno Erdmanns erster Ehefrau in Bonn, die zum engen Freundeskreis der Familie zählte.
Sommer 1899: Auf Veranlassung von Friedrich Blass erhält Agnes S. Lewis aus Cambridge die Ehrendoktorwürde der Universität Halle; Oktober/November: zweiter Englandaufenthalt; Entstehung der Porträts von Agnes S. Lewis und Margaret Gibson in Castlebrae, Cambridge. Bekanntschaft u.a. mit dem schottischen Dichter Ian Maclaren
November: Editha allein in London, um Einkäufe zu erledigen.
Dezember und wohl auch noch im Folgejahr: Verfertigung des Englandreisebuchs aus Tagebucheintragungen, Briefen, Skizzen u. anderen während der ersten Englandreise gesammelten Materialien.
1900
Gedicht „Landschaft von Ruisdael“
März: Friedrich Blass hält in Berlin einen Vortrag über den Fall Weingart (Amtsenthebung eines protestantischen Pfarrers in Osnabrück); einige Tage darauf trifft Mahaffy in Berlin mit Blass zusammen, und zwar anlässlich der Jubiläumsfeier der preußischen Akademie der Wissenschaften, bei der Mahaffy und Blass als Mitglieder aufgenommen werden. Editha Blass ist während des genannten Vortrags von Friedrich Blass und auf der Akademiefeier ebenfalls anwesend. Sie begegnet bei dieser Gelegenheitheit dem Polarforscher Fridtjof Nansen, der Ehrengast der Akademiefeier ist.
Mai: dritter Englandaufenthalt zusammen mit der Schwester Magdalena und unter der Obhut des Theologen Carl Clemen. Es existiert eine Photographie, die Magdalena und Editha Blass bei den Bootsrennen in Cambridge im Mai 1900 zeigt, sowie eine von Editha Blass verfertigte Farbskizze einer Burganlage in Wales, auf der Rückseite vermerkt: „Wales 1900“.
1901-1902
zweiter Berlin-Aufenthalt; Malunterricht bei ihrem Onkel Prof. Reinhold Lepsius und dessen Frau Sabine; später in der Malklasse von Lovis Corinth; Bekanntschaft mit den Malerinnen Aga Gräfin vom Hagen und Mathilde Vollmoeller; auf den Salonabenden im Hause Lepsius Begegnungen mit Stefan George, Simmel und Gundolf; Beginn der Freundschaft mit Gertrud Kantorowicz
1901
Aufenthalt in Lohme auf Rügen
Oktober/November: Paul Cassirer stellt Renoir in Berlin aus; das Erlebnis der Ausstellung weckt in Editha Blass und Elsa Weise den starken Wunsch, nach Paris zu gehen, um im Welt-Zentrum der künstlerischen Avantgarde ihre Malstudien zu vervollkommnen.
1903
März/April 1903: Reise mit dem Vater und der Schwester Magdalena nach Italien auf einen Kongress in Rom, dann Sizilien (Taormina/Ätna), Neapel und Venedig, Ravenna, Florenz, Monte Cassino [über die Reihenfolge, in der diese Orte besucht werden, macht Editha Klipstein unterschiedliche Angeben; sicher ist lediglich, dass Neapel von Sizilien aus besucht wurde.]
Quelle: Briefe an Ilse Erdmann aus München 1915: „Rilke fragte, ob ich auch Italien kenne, und ich beklagte, auf unserer italienischen Reise – noch mit meinem Vater zusammen -, erstens zu jung gewesen zu sein, und zweitens hätten wir, auf dieser Einladung zum römischen Kongress, in ganz Italien nichts wie deutsche Bekannte getroffen. Das Schönste sei eigentlich Sizilien gewesen, wohin wir schließlich flohen, um allein zu sein -. Und allerdings Venedig!“
13. April 1903: Ankunft in Neapel mit dem Nachtschiff von Sizilien. Exakt am Todestag des Philosophen Giovanni Bovio; im hohen Alter wird Editha Klipstein die Reaktion der Neapolitaner auf die Todesnachricht Bovios mit der Reaktion der Laubacher auf die Meldung vom Tode Felix Klipsteins vergleichen.
Der Papyrologe Bernard S. Grenfell aus Oxford, einer der Gastgeber während der Englandreise 1899, als Redner auf dem 47. deutschen Philologentag zu Gast in Halle
1904
30. Oktober: Paris zwanzigster Todestag von Marie Bashkirtseff
Editha Blass, eine profunde Kennerin der Bashkirtseff-Tagebücher, nimmt an den Gedächtnisfeierlichkeiten auf dem Friedhof Pierre Lachaise teil und stellt sich anschließend der alten Mutter Bashkirtseff vor. Die Begegnung wird 1935 eingearbeitet in Editha Klipsteins Essay über Marie Bashkirtseff.
November 1904. Mit Elsa Weise in Paris, wohnt im Haus von Aga Gräfin vom Hagen am Place d’Enfer. Alfred Kerr, der um Elsa Weise wirbt, besucht die jungen Künstlerinnen in ihrem Pariser Atelier. Er bewegt Editha Blass, sich intensiv mit Flaubert zu befassen.
Unterbrechung des Paris-Aufenthalts, um mit dem Vater nach England zu reisen.
November1904 vierte Englandreise, Wiederbegegnung mit den Zwillingsschwestern Agnes Smith-Lewis und Margaret Dunlop-Gibson in Castlebrae, Cambridge.
Während Editha Blass sich in England aufhält, unternimmt die Freundin Elsa Weise eine Reise nach Rom [erhalten hat sich ein nachgerade als Liebeserklärung zu bezeichnender Brief von Elsa Weise an Editha Blass].
1905
die ganze Familie Blass in der Schweiz
ab Herbst zusammen mit Elsa Weise in Paris; Malunterricht bei Castelucho auf der Akademie Colarossi in Paris, zusammen mit Elsa Weise und Gräfin Aga vom Hagen;
Eine Postkarte aus Paris an ihre Schwester Änne in Halle enthält den Vermerk, dass Editha Blass demnächst über Marie Bashkirtseff schreiben werde; vor dem Spiegel in ihrer Pariser Wohnung hat sie ein Porträt von Marie Bashkirtseff aufgestellt; eine Bildkarte aus Paris von Editha Blass an ihre Schwester Magdalena („Frau Dr. Reinhold“) in Marburg/Lahn (Poststempel 7.10.1905) zeigt das Bildmotiv „Le Meeting“ von Marie Bashkirtseff.
Während des Aufenthalts in Paris: Wiedersehen mit den Zwillingsschwestern Agnes Lewis und Margaret Gibson nach einer ihrer Orientreisen; Quelle: Zwillingsschwesternaufsatz von 1934.
1906
In Berlin leitet Editha Klipsteins Onkel Reinhold Lepsius, in dessen Haus sie gelebt und der ihr Unterricht im Malen erteilt hat, zusammen mit Lovis Corinth, Max Liebermann, August Gaul, Fritz Klimsch, Paul Cassirer u.a. die elfte Ausstellung der Berliner Secession 1906.
28. April: Freitod von Magdalena Reinhold (Editha Klipsteins Schwester „Nena“) in Bonn; unter den Trauergästen auch Benno Erdmann. Während der Beerdigung erhebt Editha Blass heftige Vorwürfe gegen ihren Vater, dem sie eine Mitschuld an dem Tod ihrer Schwester zuschreibt.
Gleichzeitig beginnt eine Liebesfreundschaft mit dem Hallenser Theologen Bechtel, der ihr ein Bündel Liebesbriefe schreibt (das Editha Klipstein später in Laubach ihrer Freundin Ilse Erdmann zu lesen geben wird).
Sommeraufenthalt in Masserberg
im Herbst Reise mit dem Vater nach Südfrankreich und Kastilien (Orange, Pont du Gard, Nimes, Arles, Avignon, Carcassone, Pau, Lourdes, Bayonne, S. Sebastian, Burgos, Madrid). Vgl. „Gestern und Heute“ S. 75 und 88; erwähnt S. 88: ein Gespräch mit dem Vater über Römer und Kelten an einem Abend in Sete. Vgl. auch den autobiographischen Exkurs über die Frauen von Arles im Flaubert-Aufsatz von 1947. Editha Blass hatte bereits im Frühsommer zusammen mit Elsa Weise nach Madrid gehen wollen, aber der Vater hatte auf einer gemeinsamen Reise im Herbst bestanden. Editha Blass, die dies anfangs als Zwang empfand, war hinterher froh, mit ihrem Vater gereist zu sein, insbesondere da es dabei zu einer versöhnenden Aussprache zwischen Vater und Tochter kam.
In Madrid bewegen sich Vater und Tochter Blass im Kreis der Pastorenfamilie Fliedner und der von ihnen begründeten neuen protestantischen Gemeinde in der spanischen Hauptstadt. Begegnung mit Johannes von Bülow, der vergeblich um Editha Blass wirbt. Während Friedrich Blass über Barcelona den Heimweg antritt, scheint ihr ungeteiltes Interesse dem Kopieren von Velasquez’ „Spinnerinnen“ im Prado zu gelten. Der Erlös aus dem Ankauf der Kopie durch den Hallenser Kunsthistoriker Adolf Goldschmidt (in der Ankaufkommission sitzt auch der Vater von Elsa Weise) für das Museum in Halle wird Editha Blass einen zweiten Madrid-Aufenthalt (1908) ermöglichen.
1907
Parisaufenthalt „in meinem scheusslichen Atelier in der rue Froide-reaux“
März: Teilnahme an der Ausstellung im Salon des Independants in Paris; neben Georges Braques und Henri Matisse u.a.
5. März: Mitten in die Salonausstellung platzt die Nachricht vom plötzlichen und unerwarteten Tod des Vaters Friedrich W. Blass in Halle. Grabstätte auf dem Friedhof der Laurentiuskirche in Halle (nicht mehr vorhanden). Mahaffy verfasst einen Nachruf auf Friedrich Blass für verschiedene englische Zeitungen und Zeitschriften.
Editha Blass reist mit dem Zug von Paris nach Halle, um an der Beerdigung ihres Vaters teizunehmen. Die Erinnerung an die Nachtfahrt mit dem Zug wird später Eingang in den Roman Anna Linde finden.
November: Ausstellung im Halleschen Kunstverein
Tod von Ian Maclaren, der mit Editha Blass zusammen im Herbst 1899 auf Castlebrae in Cambridge Gast von Agnes Smith und Margaret Gibson war.
Ein Bild Editha Klipsteins mit dem Titel SEGOVIA 1907 verweist auf einen Aufenthalt in Segovia für dieses Jahr, der allerdings mit keiner weiteren Quelle nachzuweisen ist.
1908
Februar: Abend mit Stefan George in Berlin im Hause von Reinhold und Sabine Lepsius, Bekanntschaft mit Marie von Bunsen.
3. März 1908: Editha Blass porträtiert Friedrich Gundolf in Berlin
Frühsommer: Aufenthalt in Paris, von dort aus längere Reise nach Madrid, Kopien nach Velasquez im Prado;
erste Begegnung mit Felix Klipstein
8. Juni (Pfingsten): mit Felix Klipstein in San Isidro
21. Juni: Castelucho kommt mit einer Schar Schüler aus Paris nach Madrid.
Auf einer Zugfahrt nach Segovia macht Felix Klipstein Editha Blass einen Heiratsantrag. Bald darauf Verlobung mit Felix Klipstein in Madrid; Bekanntschaft mit Julius Meier-Graefe und Leo von König; letzterer übernimmt das von Editha Blass gemietete Zimmer gegenüber dem Prado, als diese nach Halle reist, um dort die Hochzeitsvorkehrungen zu treffen. Felix Klipstein reist unterdessen mit Meier-Graefe und von König auf den Spuren Goyas und El Grecos durch Kastilien.
1. August 1908: Zusammentreffen mit Elsa Weise in Nantes
zwischen August und November 1908 Editha Blass bei der Mutter in Halle; Felix Klipstein kommt nach einem Abstecher zu seinem Geburtsort Gent ebenfalls nach Halle, um sich der Mutter von Editha Blass vorzustellen und den Hallenser Freundeskreis seiner zukünftigen Ehefrau kennenzulernen.
Noch vor November: Editha und Felix reisen nach Berlin; Besuche bei Sabine und Reinhold Lepsius und dem inzwischen nach Berlin zurückgekehrten Leo von König.
1909
17. März: Editha Blass und Felix Klipstein schließen die Ehe in Halle; der Polterabend findet aus Platzgründen in der Villa der befreundeten Familie von Blume statt; unter den Hochzeitsgästen Felix Klipsteins Jugendfreund Eugène Jacob aus Tournai. Als Ehegeschenk von Tante Sophie Klipstein erhält das Paar den sogenannten „Kriegerturm“ in Laubach/Oberhessen.
Nach der Hochzeit Reise von Halle aus nach Berlin, Besuch bei Leo von König sowie des Sechstagerennens. Von dort über Paris nach Madrid.
Editha und Felix verbringen mehrere Monate in Spanien. Sie wohnen in Segovia in der Canonja vieja, d.i. alte Kanonie, im ehemaligen Haus der Domherren. Bekanntschaft mit der Familie des Künstlers Daniel Zuloaga; gemeinsame Lektüre des Don Quixote im spanischen Original mit dem Capitano, späteren Oberst, Lorenzo de la Madrid (der sie viele Jahre später in Laubach besuchen wird); Felix Klipsteins Bruder August gesellt sich von Paris aus dazu, um seine Doktorarbeit (über Greco) in Segovia abzuschließen. Ignacio Zuloaga und die Opern-Primadonna Lucienne Bréval kommen mit Begleitertross aus Paris. Zuloaga malt die Bréval als Carmen.
Ausflug nach Rio Frio. Quelle: Brief an Ilse Erdmann 1915: „Ich frischte, zu meinem Vergnügen, das Bild wieder auf, – wie wir an einem herrlichen Sommernachmittag mit den Zuloagamädchen zurückgekommen waren, im Wagen, von Rio Frio, immer entlang am majestätischen Gebirge der Mujer muerta, – und wie der Wagen nur so gejagt war, und die jungen Offiziere von Rio Frio auf ihren Pferden uns rechts und links begleitet hatten, die Zweige unterwegs von den Blütenbäumen gerissen und uns ganz damit bedeckt hatten. Ja – da war man jung und hatte ausserdem die herrliche alte Welt vor Augen. Was für reiche Tage des Glücks.“
Die Erinnerung an die Zeit in Segovia wird für Editha später geradezu zur Chiffre eines unverstellten, kunsterfüllten Lebens. Die Erlebnisse finden ihren Niederschlag in dem Roman Anna Linde und in der Novelle Das Hotel in Kastilien.
28. Oktober: Abschied von Segovia; kurze Zeit darauf auf dem Salon d’Autonne in Paris; Felix Klipstein kritisiert im Beisein von Elsa Weise ihre dort ausgestellten Bilder; im Zwiespalt zwischen Freundin und Ehemann ergreift Editha die Partei des letzteren.
Besuch mit Felix Klipstein bei Emile Bernard, dem Freund und Briefpartner van Goghs in der rue Jean Cocteau, mit Hilfe eines Empfehlungsbriefs von Zuloaga. (Ebenso wie Felix Klipstein hatte sich Bernard in seinen späteren Jahren vom Impressionismus abgewendet und seine Aufmerksamkeit auf die älteren europäischen Kulturen gerichtet.) Von einem Empfehlungsschreiben Zuloagas an Rodin macht Felix Klipstein, zum großen Bedauern Editha Klipsteins, keinen Gebrauch.
November 1909: Ausstellung im Halleschen Kunstverein. Laut einem Tagebucheintrag aus dieser Zeit scheint Felix Klipstein nicht sehr begeistert von den künstlerischen Leistungen seiner Frau gewesen zu sein. („F. steht meiner Malerei kalt gegenüber“)
8. November 1909: Das Künstlerehepaar Editha und Felix Klipstein siedelt nach Laubach in Oberhessen über.
1910
Intensive Beschäftigung Editha Klipsteins mit Flaubert
Mai: Anna und Änne Blass (Mutter und jüngere Schwester von Editha Klipstein) helfen bei der Einrichtung der Wohnung im „Klipsteinturm“ in Laubach.
Über Pfingsten Reise des Ehepaares Klipstein mit der Schwester Änne Blass nach Brüssel, von wo aus Felix Klipstein nach Tournai weiterreist.
Juli: Editha Klipstein mit der jüngeren Schwester Änne in Paris. Erwerb eines Courbet. In Paris auch Wiederbegegnung und Versöhnung mit Elsa Weise, ohne dass freilich die Beziehung auf der ursprünglichen Ebene fortgesetzt werden wird.
1911
Le Corbusier, Studienfreund von August Klipstein, zu Besuch bei den Klipsteins in Laubach, entwirft erste Pläne zu einem Haus mit Atelier für das Künstlerpaar in Laubach.
Im Sommer Editha Klipstein mit der Schwester Änne auf Borkum.
1912
Aufenthalt in Brüssel. Quelle: Gespräch mit Hausenstein 1915 in München über Breughel: „Mit Hausenstein sprach ich über Breughel, von dem grossen Eindruck, den ich in Brüssel von ihm gehabt.“
Ende November: Künstlerfest bei Aga Gräfin vom Hagen in Berlin; Begegnung mit Max Beckmann, der sie in sein Atelier einlädt. (Quelle: Editha Klipsteins Beckmann-Nachruf in der FAZ)
29. November: Berlin; bei Max Beckmann in Hermsdorf, „sein grosses Bild ‚Untergang d. Titanic’“
Weihnachten in Halle. Felix Klipstein verlässt beim Anblick Pfarrer Meinhofs, derselbe der sie getraut hatte, den Weihnachtsgottesdienst
Felix Klipstein, Änne Blass und Editha Klipstein für drei Tage zusammen in Berlin
1913
29. März: Tod der Mutter (Lungenentzündung) im Diakonissenhaus in Halle; sie litt acht Tage lang; Editha Klipstein erlebt den Todeskampf der Mutter mit, ohne trösten zu können
Nach dem Tod der Mutter kommt die jüngere Schwester Änne, die bis dahin bei der Mutter gewohnt hat, ebenfalls nach Laubach.
5. Mai: Amtsgericht Laubach; Editha und Felix Klipstein setzen sich gegenseitig als Erben ein.
Mai bis Anfang Juni: Paris. Reise auf den Spuren Flauberts nach Rouen und Croisset; Besichtigung von Flauberts Pavillon. Quelle: Flaubert-Aufsatz in Frankfurter Hefte 1947, S. 185f.
Editha empfindet Änne langsam als Problem. Änne mietet eine Wohnung in Laubach.
Unmittelbar vor 30. August 1913: Agnes Lewis und Margaret Gibson, die Zwillingsschwestern aus Cambridge, mit ihrem neuen Auto und dem alten Diener als Chauffeur zu Besuch in Laubach.
September: zwei Tage in Freudenstadt, wo Editha Klipstein das Ehepaar von Blume besucht (Else von Blume, Freundin Editha Klipsteins aus Halle, die mittlerweile in Tübingen lebt). Frau Pastor Kühn kommt ebenfalls von Tübingen aus nach Freudenstadt. Von dort aus reist Editha Klipstein nach Freiburg, wo Ilse Erdmann sich in einem Sanatorium befindet; sodann nach Mannheim , wo sie das Ehepaar Lesser (Freunde aus der gemeinsamen Zeit in Halle) verfehlt.
1914
20. Jan. 1914: Ein Tagebucheintrag Editha Klipsteins erwähnt „Felix’ Artikel über Laubacher Bauten“ (Nachweis nicht gelungen)
am selben Tag: Tod von Tante Klara Thun (Schwester der Mutter) in Detmold.
19. Februar 1914: Geburt des Sohnes Christian in Freiburg i. Br. (zuständiger Arzt: Dr. Krönigk); Ilse Erdmann war bis zum Schluss dabei; Felix wohnt während dieser Tage in einem Hotel in Freiburg (vgl. Brief von Else von Blume an Editha Klipstein)
27. Juni 1914: August Klipsteins Braut Frieda Jaeggi sowie ihr Onkel Hermann und ihre Tante Doris Lindt zu Besuch in Laubach
August: Kriegsbeginn, Felix Klipstein wird zum Militärdienst eingezogen; Grundausbildung in Gießen (der Schulhof des Gymnasiums (entlang der Bismarckstraße) dient als Kasernenhof. Editha Klipstein beobachtet die Exerzierübungen ihres Mannes durch die Eisenstäbe des Schulhofgitters.
10. August 1914: Felix Klipsteins Abzug aus Gießen, per Eisenbahn vom Güterbahnhof aus; Editha Klipstein hat den Ausmarsch der Truppe durch die Stadt hinauf zum Güterbahnhof begleitet und kann ihren Mann am Eisenbahnwaggon verabschieden.
20. August 1914: Verwundung Felix Klipsteins in Florenville bei Sedan; Beinverletzung, Ursache dafür, dass Felix Klipstein für den Rest des Lebens hinken wird.
Editha Klipstein und ihr Schwager August Klipstein holen den Verwundeten aus dem zum Lazarett in Limburg mit einem geliehenen Auto ab, während Editha Klipsteins Schwester Änne Blass im Laubacher Stift alle Vorkehrungen für die Aufnahme ihres Schwagers Felix in die Wege leitet; er liegt bis 1915 im Stift in Laubach und später im Laubacher Schloss.
Oktober 1914: Ilse Erdmann (Jugendfreundin von Editha Klipstein in der Hallenser Zeit) kommt nach Laubach und mietet sich eine Wohnung.
Das Weihnachtsfest des Jahres 1914 verbringt Editha Klipstein in München.
1915
März: Editha Klipstein hilft ihrem Schwager August Klipstein und seiner Frau Frieda, geb. Jaeggi, in Frankfurt eine neue Wohnung einzurichten.
April: Felix Klipstein in Heppenheim in der „Genesenencompagnie“.
Mai: Käthe Brie, Schwester von Ilse Erdmann, mit ihrer Tochter zu Besuch in Laubach; zur selben Zeit Felix Klipstein auf Urlaub in Laubach
Lothar Erdmann, Bruder von Ilse Erdmann und Käthe Brie, wird mit einer Kriegsverwundung im Laubacher Schloss gepflegt.
Editha Klipstein arbeitet bereits an ihrem Roman Anna Linde. Quelle: Tagebucheintrag Lothar Erdmanns vom 24. 10. 1934: „Ditha Klipstein schrieb mir, dass ihr Roman einen Verleger gefunden hat. Sie arbeitete schon an ihm, als ich vor über 18 Jahren nach Laubach kam.“
Pfingsten (Ende Mai): Der Philosoph Benno Erdmann besucht seinen Sohn Lothar im Laubacher Schloss.
Felix Klipstein ebenfalls über Pfingsten auf Heimaturlaub in Laubach.
Auch Friedrich Brie (Freiburger Anglistikprofessor und Ehemann von Käthe Brie) ab Pfingstmontag in Laubach.
Ilse Erdmann richtet sich in Laubach eine Wohnung ein.
31. Mai: Paul Kahle (Freund der Familie Blass) erstmals nach Antritt seiner Professur in Gießen zu Besuch in Laubach
Anfang Juni: der wiedergenesene Felix Klipstein kommt zum Armierungsbataillon (108.Arm.Bat.1.Comp.) nach Mainz
8. Juni: Editha Klipstein in Mainz-Hombach, wo Felix bis zum 10. Juni Quartier hat. „Ein langer Abschied stand bevor.“
10. Juni: Lothar Erdmann verlässt Laubach; am selben Tag wird Felix Klipsteins Kompanie nach Ostpreußen verlegt.
26. Juni: erste Post von Felix Klipstein seit seiner Verlegung nach Ostpreußen (Gut Karlsberg)
Mitte Juli bis Mitte August: fünfwöchige Münchenreise Editha Klipsteins, Bekanntschaft mit Lou Albert-Lasard (Rilkes „Loulou“), die sie mit Rilke bekannt macht, woraufhin Rilke die Bekanntschaft und, wie sich zeigen sollte, den Beginn einer langen Freundschaft mit Regina Ullmann vermittelt.
Ende August: große Umräumung des Turms in Laubach.
Mitte September: Aufenthalt in Frankfurt bei dem Kunsthändler Albert Voigtländer-Tetzner, Besitzer der Prestelschen Kunsthandlung und Arbeitgeber August Klipsteins, (Sachen von Karl Philipp Fohr und Courbet beeindrucken Editha Klipstein)
30. September bis 10. Oktober: Felix Klipstein, auf Heimaturlaub in Laubach, beginnt eine erotische Beziehung mit Ilse Erdmann.
Zwischen 12. und 24. Oktober: Lou Albert-Lasard zu Besuch in Laubach.
1. November: Editha Klipstein liest die Verlobungsbriefe von Martin Kautzsch an Ilse Erdmann.
Ende November, der kleine Christian Klipstein im Pfarrhaus in Ruppertsburg untergebracht, während Editha Klipstein zu Besuch bei der Familie Brie in Freiburg weilt (Käthe und Fritz; Käthe Brie ist die Schwester von Ilse und Lothar Erdmann). Von Freiburg aus Weiterreise nach München.
5. Dezember, Editha Klipstein in München bei Fräulein Metger; Wiederbegegnung mit Loulou Albert-Lasard; Besuch der Alten und Neuen Pinakothek. Kopie eines Stilllebens von Chardin in der Alten Pinakothek.
Plötzlicher Abbruch des Münchenaufenthaltes („Felix’ Schuld“). Am Letzten Abend (wohl 23. Dezember) Zusammentreffen mit Loulou Albert-Lasard und Regina Ullmann in der Münchener Odeonsbar.
24. Dezember Ankunft in Laubach
Heiligabend dennoch wegen eines „dummen Missverständnisses“ zwischen ihr und Felix allein, jedoch mit Christian, verbracht.
1916
11. Januar: Aufklärung des Missverständnisses; „Felix ist nach Metz gefahren, ohne dass wir uns sehen konnten. Eine Benachrichtigung von unterwegs war ihm unmöglich.“ Editha Klipstein liest ihre Spanienbriefe und schwelgt in Erinnerungen an Spanien.
19. Januar: Editha Klipstein in der Ricker’schen Universitätsbuchhandlung in Gießen
21. Januar: Felix Klipstein vor Verdun
30. Januar: „Ich lese den Nietzsche-Rohde Briefwechsel“
Februar: Kopie eines kleinen Bildchens für Miechen Engel (Ehefrau des Admirals Engel in Marburg, aus dem Freundeskreis der Familie Blass in Halle).
26.-29. Februar: Editha Klipstein bei ihrem Schwager August in Frankfurt, Begegnungen mit der Familie des Kunsthändlers Voigtländer.
Ende Februar: Besuch bei Ilse Erdmann (in deren Wohnung in der Friedrichstr. 9 in Laubach), die nach langer Abwesenheit (u.a. wegen einer Operation in Freiburg) wieder in Laubach ist; „Rilke lässt mich sehr grüßen.“ (Sie hat von Freiburg aus mit Rilke korrespondiert; Rilkes Brief mit dem Gruß an Editha Klipstein ist datiert Wien, 20. Februar 1916.)
18. bis 30. März: Regina Ullmann zu Gast bei Editha Klipstein in Laubach.
28. bis 30. März morgens: mit Ilse Erdmann in Köln um Lothar Erdmann zu verabschieden, der zu einem erneuten Kriegseinsatz nach Flandern eingezogen ist; erste Begegnung mit Elisabeth („Lisbeth“) Macke; Besuch des Wallraff-Richartz-Museums, Leibl und „Kölner Meister“ besonders erwähnenswert.
30. März: Fahrt von Köln nach Frankfurt, um Regina Ullmann noch vor ihrer Heimreise zu treffen; Besuch des Goethehauses; im Kunsthaus Gespräch mit August Klipstein über die Sammlungen Macke und Marc.
1. April: mit Regina Ullmann von Frankfurt aus nach Heppenheim und von dort zweieinhalb Stunden zu Fuß zur Odenwaldschule; währenddessen Gespräch über die Kindheit Regina Ullmanns; Begegnung mit den Geheebs und Eva Cassirer.
3. April: mit Regina Ullmann zurück nach Heppenheim, von dort allein nach Heidelberg
5. April: zurück in Laubach; Elisabeth Macke, die Ilse Erdmann von Köln zurück nach Laubach gebracht hat, zu Besuch in Laubach
29. April: Besuch von Friedrich Gundolf und Lotte Nelson in Laubach
14. Mai: Felix Klipstein auf Heimaturlaub in Laubach
Ende Mai: Felix und Editha Klipstein mehrere Tage in Frankfurt bei August Klipstein
Anfang Juni: von Frankfurt aus gemeinsamer Besuch einer Ausstellung in Wiesbaden. „Ich fand die Purrmanns nicht so gut, als ich geglaubt.“
8. Juni: Käthe Brie für ein paar Tage zu Besuch in Laubach
6. Juli: Editha Klipstein in Gießen
5. August: Regina Ullmann erneut zu Besuch in Laubach; Editha Klipstein zeichnet Regina Ullmann (Am 12. August schreibt sie aber bereits wieder von Burghausen an Editha Klipstein; sehr lange kann der Besuch also nicht gedauert haben. Am 10. oder 11. war sie noch kurz bei Rilke in München, der ihr gesagt hat, dass er beabsichtigt, im Herbst nach Laubach zu kommen, um Editha Klipstein und Ilse Erdmann zu sehen.)
11. August: Felix Klipstein in Kloster Dernbach bei Limburg im Lazarett; wird erst von Ilse Erdmann, dann von Editha Klipstein besucht.
vor 18. August: Editha Klipstein mehrere Tage nicht in Laubach, wahrscheinlich in Dernbach bei dem verwundeten Felix, denn Ilse Erdmann ist allein und hütet den kleinen Christian im Turm; am 18. August ist sie wieder in Laubach.
26. August 1916: Ilse Erdmann zurück in Laubach, nachdem sie sich etwa eine Woche in Frankfurt hat ärztlich behandeln lassen.
29. August: Lothar Erdmann auf Heimaturlaub in Laubach
31. August: Elisabeth Macke, die sich mit Lothar Erdmann verheiraten will, zu Besuch in Laubach
Anfang September: Editha Klipstein erneut bei Felix Klipstein in Dernbach
3. 9. 1916: Ilse Erdmann berichtet Rilke von „schrecklichen Tagen in Laubach“; offensichtlich war dem ein heftiger Streit mit Editha Klipstein vorausgegangen.
4. 9. 1916: Ilse Erdmann schreibt Rilke aus Saig bei Lenzkirch, wohin sie mit ihrem Bruder geflüchtet ist.
9. September: Felix Klipstein in Laubach; am selben Tag (9.9.1916) Hochzeit Lothar Erdmann mit Elisabeth Macke in Bonn, er muss noch am selben Tag zurück an die Front. Er wird gebraucht für die Somme-Offensive. 10. 9. 1916: Ilse Erdmann, die wohl tags zuvor noch auf der Hochzeit ihres Bruders in Bonn war, schreibt von einem Hotel in Karlsruhe an Rilke; sie ringt mit sich, ob sie nach München zu Rilke gehen soll, kehrt dann aber doch nach Laubach zurück.
Ende September 1916: psychischer Zusammenbruch Lothar Erdmanns an der Somme bei Combles. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, gelingt es der Familie, Lothar Erdmann nach Bonn zu holen.
Ende Oktober bis Ende November ist Ilse Erdmann im Hause ihres Bruders in Bonn (vergleiche Brief von Ilse Erdmann an Rilke vom 3. Dezember 1916).
Ende Oktober bis Anfang November: Editha Klipstein zu Besuch bei Else von Blume in Tübingen; mit Frau Pastor Kühn auf dem Friedhof, um Mörikes Grab zu besuchen; Weiterreise nach Stuttgart.
3. Dezember 1916: Ilse Erdmann wieder in Laubach
Anfang Dezember: Editha Klipstein bei Felix Klipstein in Worms, wo er inzwischen einquartiert ist; Weiterreise nach Frankfurt.
Nach 15. Dezember: Editha Klipstein in München; Besuch bei Rilke in der Keferstraße.
Weihnachten: Editha Klipstein allein mit dem kleinen Christian Klipstein in Laubach.
31. Dezember bis Anfang Januar (mindestens bis 4. Januar) bei Felix Klipstein in Worms. Bekanntschaft mit Theo Spira.
1917
14. Februar 1917: Regina Ullmann zu Besuch bei Editha Klipstein in Laubach
Anfang März 1917: Aufenthalt in Frankfurt
7. März (Ostersonntag) in München; während dieses Aufenthaltes im März 1917 Besuch bei Rilke in München.
18. März 1917 in Burghausen bei Regina Ullmann
Editha verbringt mit ihrem Sohn Christian den „schlimmsten Kriegswinter“ in Burghausen bei Regina Ullmann und deren Mutter; auf der Hinreise Zwischenstopp in München. Foto im Ullmann-Archiv München
Quellen: „Meine Erinnerungen an Rainer Maria Rilke 1915 und 1916“; Erstfassung S. 7, [dort der Burghausenaufenthalt wohl fälschlich auf 1916 datiert]; Erinnerungsbild Burghausen (Konzept) in späterem Tagebuch; Foto im Ullmannarchiv München, datiert 1917
Felix beim Militär in Frankreich,
3. Mai 1917 Editha Klipstein in München
Juni 1917: Ilse Erdmann zeigt Lou Andreas-Salome die Briefe von Felix Klipstein
Besuch Ilse Erdmanns bei Rilke in München
17. Juni 1917: Editha Klipstein in München
25. Juni 1917: Editha Klipstein bei Regina Ullmann in Burghausen
15. Juli 1917: Editha Klipstein wieder zurück in Laubach
Wohl September oder Oktober: Felix Klipstein legt in Berlin ein Dolmetscherexamen ab, was für ihn wegen seiner belgischen Abstammung kein Problem darstellt. Daraufhin wird er in Belgien (Brüssel und Warre, später bei Durbuy, in den Ardennen) als Kriegsdolmetscher eingesetzt.
22. September 1917: Editha Klipstein in Berlin
7. Oktober 1917 Adresse in Berlin: Berlin SO, Brückenstr. 5a IVe
Oktober 1917: Editha Klipstein in Frankfurt
30. Oktober 1917: Editha Klipstein in Laubach
27. bis 30. November 1917: Editha Klipstein in Berlin.
Weihnachten: Felix auf eintägigem Heimaturlaub in Laubach
In dieser Zeit offensichtlich Verabredung der Entflechtung einer sich krisenhaft zuspitzenden Dreiecksbeziehung FelixKlipstein-Ilse Erdmann-Editha Klipstein: letztere hält sich eine zeitlang aus Laubach fern, währenddessen Ilse Erdmann sich endgültig aus Laubach zurückziehen soll. Ilse Erdmann hält sich aber, wie es scheint, nicht an die Verabredung. Im Gegenteil, sie nimmt Briefkontakt mit Felix auf, will in Laubach bleiben, denunziert Editha bei Felix. Seitens Edithas daraufhin briefliche Hilferufe an Ilses Bruder Lothar Erdmann, er möge seinen Einfluss geltend machen und Ilse dazu bewegen, ihre Wohnung in Laubach endgültig aufzugeben.
1918
Januar bis Ende Juli: Editha Klipstein im Umkreis der Familie Spira (Karl und Theo Spira) in Worms; Editha wohnt bei einer Frau Spangenbach zur Untermiete, wo auch zwei literarische Prosafragmente und ein Gedicht entstehen.
Von Worms aus verschiedene Fahrten, meistens mit Theo Spira, nach Heppenheim, Nierstein, Oppenheim, mehrmals auch Frankfurt. Bekanntschaft mit Martin Buber, Burckhardt, Margarethe Susmann
14. Mai 1918: Frankfurt; Auktion im Kunsthaus Prestel, anwesend Frieda und August Klipstein
Tagebucheintrag 24. Mai 1918: „Möchte Novelle weiterschreiben“
Erste Spuren von Arbeit an den Romanen Anna Linde und Der Zuschauer in Editha Klipsteins nachgelassenen Reflexionen über das eigene Schreiben
29. Mai 1918: Regina Ullmann bedankt sich brieflich für die Übersendung von Editha Klipsteins „Aufzeichnungen“: „Ich finde Sie darin, was mir ungemein willkommen ist, […].“
Im Sommer Reinhold und Sabine Lepsius aus Berlin zu Besuch im Turm in Laubach.
12. August 1918: Kassel Galeriebesuch mit Ehepaar Reinhold und Sabine Lepsius.
Felix Klipstein am Grab seiner Eltern in Gent.
November: Editha Klipstein erteilt Gräfin Mara zu Solms-Laubach Zeichenunterricht.
19. November: Felix Klipstein kehrt aus dem Krieg nach Laubach zurück.
1919
Tod von John Pentland Mahaffy, Freund und Kollege von Friedrich Blass, in Dublin.
Ostern 1919: Der Schwager Editha Klipsteins, der Marburger Universitätsbibliothekar Heinrich Reinhold mit seiner neuen Frau und einer Tochter von Marburg aus zu Besuch in Laubach, Zerwürfnis Reinholds mit dem Ehepaar Klipstein wegen politischer Differenzen.
25. Juli 1919: Aufregungen mit Ilse Erdmann. Lou Andreas Salome bei Ilse Erdmann. Böse Worte vor allem aus Felix Klipsteins Mund über Lou Andreas Salome, die ihrerseits in ihrem Briefwechsel mit Ilse und Lothar Erdmann eine Art privates psychoanalytisches Gutachten über Felix Klipstein verfasst (Briefe im Nachlass von Lothar Erdmann in Bonn).
10. August 1919: Editha Klipstein, Tagebuchnotiz: „Ich möchte ein Buch schreiben, damit nichts umsonst gewesen ist.“
Frankfurt/Main. Besuch einer Graphikausstellung im Städel, auf der u.a. Porträts der Familie Holzhausen gezeigt werden. Besuch bei Frau Bendemann (Margarethe Susmann). Bendemann über Max Beckmann, er wolle der deutsche Hodler werden.
12. August 1919: Editha Klipstein in Stuttgart
28. August 1919: Editha Klipstein in Würzburg
1920
Felix Klipstein bei Schimmer in München, um sich die handwerkliche Technik des Kunstdruckes anzueignen.
Editha Klipstein beschäftigt sich mit der Philosophie Nietzsches.
Juli 1920: Friedrich Barth radiert Felix Klipstein „mit Flöte und Legroskopf“ (eine Graphik des Kopfes von Legros hing an der Wand im Wohnzimmer des Klipsteinturmes in Laubach; die Radierung Barths zeigt Felix Klipstein vor dieser Wand sitzend.)
Juli: August und Frieda Klipstein zu Besuch in Laubach.
Auflösung der Verlobung von Änne Blass (zu dieser Angelegenheit 5seitiger Tagebucheintrag)
1921
Sommerspaziergang zum Sorgenlos, Ausflugslokal in der Umgebung von Laubach.
1922
um 1922, Editha Klipstein mit Hermann von Wissmann in der Steiermark, abenteuerliche Hochgebirgswanderung mit dem Sohn des berühmten Afrikaforschers.
10. Mai 1922: „Lothar Erdmann ist hier mit seiner Frau. Bei Ilse. Auch Käthe Brie. Natürlich sehen wir uns nicht.“
Anfang Dezember 1922: Regina Ullmann einige Tage zu Besuch bei den Klipsteins in Laubach; Zusammentreffen zwischen Friedrich Barth und Regina Ullmann in Laubach; Regina Ullmann liest ihren „Bettler“ vor. Quelle: Brief Barth an Ullmann 5. Januar 1923
1922: Tod von Onkel Reinhold Lepsius in Berlin
1923
Im Herbst erreicht die Inflation ihren Höhepunkt; ein großer Teil des z.T. in Aktien angelegten Vermögens des Ehepaars Klipstein geht verloren.
1924
10. Oktober 1924: Ilse Erdmann begeht Selbstmord in Laubach.
Editha Klipstein schildert die näheren Umstände in einem langen Brief an Regina Ullmann, die den Brief Edithas an Rilke weiterleitet.
Theo Spira aus Worms versucht 1924, Felix Klipstein auf eine Kunstlehrerstelle an der Odenwaldschule zu vermitteln. In diese Vermittlungsbemühung ist auch Regina Ullmann eingeschaltet; sie befürchtet, dass Felix Klipstein dann allerdings das Rauchen aufgeben müsse. Ein Besuch des Ehepaares Geheeb (Günder der Odenwaldschule) in Laubach ist im Gespräch.
1. Oktober 1924: Editha Klipstein im Städel (11seitige Beschreibung im Tb 1924)
1. November 1924: Frankfurt. Besuch im Atelier Wilhelm von Steinhausens; Treffen mit Alfons Paquet.
1925
6. November Regina Ullmann zu Besuch bei den Klipsteins in Laubach
Editha Klipstein arbeitet an ihrem Debütroman Anna Linde.
1926
Januar/Februar 1926: Regina Ullmann in Laubach; April (etwa): Regina Ullmann in Laubach.
Weiterhin Arbeit an dem Roman Anna Linde.
29.12. 1926: Tod Rilkes
1927
Sommer: Editha Klipstein schickt Regina Ullmann ein Manuskript ihres Romans, wobei sie sie um einen Rat für eventuelle Kürzungen bittet.
1928
Umzug des Ehepaars Klipstein in das erweiterte Atelier auf dem Ramsberg bei Laubach.
Editha Klipstein beschäftigt sich mit Proust, der das Thema ihres ersten Feuilletonaufsatzes sein wird (1930).
7. bis 15. November 1928: Arbeit am Detmold-Kapitel von Anna Linde (u.d.T. „Die Heimat“)
1929
Beschäftigung mit Selma Lagerlöf
1930
William K. Prentice, Professor in Princeton, ehemaliger Schüler von Friedrich Blass und Freund der Familie, gewährt dem Ehepaar Klipstein einen finanziellen Kredit in Höhe von 6000 RM.
Mai: Editha Klipsteins erster Essay „Betrachtung anlässlich der Bekanntschaft mit Proust“ erscheint im Mai-Heft der Neuen Schweizer Rundschau
September: Regina Ullmann versorgt Editha Klipstein mit wichtigen Korrespondenzabschriften für die Abfassung einer Abhandlung über Regina Ullmann
Thomas Mann bedankt sich postalisch „für die freundliche Übersendung Ihrer Schrift-Stücke“.
Ungefähr ein Jahr vor Friedrich Gundolfs Tod: Aufenthalt in Heidelberg; u.a. im Hause Gundolfs.
wohl 1930: ein noch zu präzisierender Besuch bei dem Ehepaar Purrmann in Paris (Quelle: Beckmann-Nachruf)
1931
Ostern 1931, im Jahr nach Christian Klipsteins „Pulverunfall“, bei dem seine linke Hand verstümmelt wurde: Zugreise mit Felix und Christian nach Tournai, auf Einladung des Freundes Eugène Jacob (schöngeistiger, vom Bankrott bedrohter Fabrikbesitzer); Aufenthalt in dessen Schlösschen La Folie bei Tournai. Die Reise führt auch nach Brügge und Ostende.
Felix Klipstein erhält von der Stadt Nürnberg den Dürer-Preis für Graphik.
Der 24. Jahrgang der „Hessen-Kunst“ (Kalender für Kunst und Denkmalpflege in Hessen und im Rhein-Main-Gebiet) erscheint, vollständig illustriert von Felix Klipstein (8 ganzseitige Illustrationen).
Kuno Graf von Hardenberg schreibt einen Artikel über Felix Klipstein.
März: Regina Ullmann fordert Editha Klipstein auf, kleine Feuilletons zu schreiben, und dringt in sie, diesbezüglich Kontakt mit Wilhelm Hausenstein aufzunehmen.
20. Juli bis 4. August 1931 Aufenthalt im sogenannten „Forscherheim“ auf Schloss Assenheim. [lt. Gästebucheintrag]
Regina Ullmann lanciert einen Aufsatz über Felix Klipstein im „Kunstwart“.
Tod Friedrich Gundolfs; nicht lange danach Editha Klipstein zu Besuch in seiner Bibliothek in Heidelberg
November: Editha Klipsteins „Besuch bei Rilke“ in der Neuen Schweizer Rundschau
22. November: Regina Ullmann berichtet Nanny Wunderly-Volkart über ihre Wiederbegegnung mit Editha Klipstein während eines Besuchs in Laubach.
1932
15. September 1932: Editha Klipsteins Artikel „Eine Dichterin von heute“ (über Regina Ullmann) in Frankfurter Zeitung
Herbst: Begegnung mit Ernst Robert und Ilse Curtius in Bonn
Beginn der „Sternenfreundschaft“ mit Ilse Curtius.
1933
Januar: zweiter Besuch bei Ilse Curtius in Bonn; äußerer Anlass: sie zu zeichnen
April: Zwillingsschwesternaufsatz in Schweizer Frauenblatt
Ilse Curtius, die selbst an einem Roman schreibt, liest bei dieser Gelegenheit das vorläufige Manuskript (Langversion) von Anna Linde.
Briefwechsel mit Rendel Harris, Woodbrooke College, Birmingham;
Zwischen März und Juli: Aufenthalt bei Lili Valckenberg in Heidelberg
1934
Februar: Heinrich Simon liest das inzwischen gekürzte Manuskript von Anna Linde
Die Ostersonntag-Ausgabe der Frankfurter Zeitung macht ihr Feuilleton mit Editha Klipsteins Essay „Die letzten Tage der Duse“ auf.
10. April 1934: Aufenthalt in Stuttgart
Zwillingsschwesternaufsatz über Agnes Lewis und Margaret Gibson in „Schweizer Frauenblatt“ und „Deutsche Allgemeine Zeitung“, Berlin
28. 10. 1934 Tagebucheintrag Lothar Erdmann: „Seit gestern lese ich im Manuscript Editha Klipsteins grossen Roman: Anna Linde. Und es ist vom ersten Zuge an keine Enttäuschung, sondern ein kluges, aus einer starken Intuition und Erfahrung gewachsenes Buch.“
30. 10. 1934 Tagebucheintrag Lothar Erdmann: „Gestern den ganzen Tag den Roman von Ditha. Den ersten Band habe ich beendet.“
25. 11. 1935 Tagebucheintrag Lothar Erdmann: „’Reichtum und Armut’ – Aufsatz über Edithas schönes Buch für das ‚Deutsche Wort’. Ich freue mich, dass er mir gut gelungen ist.“
Dezember 1934: „Thomas Carlyle – Der Mensch“ in Deutsche Rundschau
1934/1935
Christian Klipstein nach seinem Abitur in Birmingham auf dem Woodbrooke College. Als Vermittlerin hatte sich Olympia von Weizsäcker, Ehefrau von Viktor von Weizsäcker, für Christian Klipstein eingesetzt.
1935
Felix-Klipstein-Ausstellung in Frankfurt
Veröffentlichung des Bashkirtseff-Aufsatzes (Urfassung, Anfänge scheinen auf das Jahr 1904 zurückzugehen) in Schweizer Frauenblatt und Frankfurter Zeitung
einige Wochen in Ascona, bei Gertrud Kantorowicz; im Umkreis der jüdischen Exilanten in Ascona, und bei Efraim Frisch, in dessen Haus sie verkehrt. In Ascona abschließende Arbeiten an Anna Linde.
Mai[?]: erster kurzer Besuch von Ilse Curtius in Laubach
Ausschluss Regina Ullmanns aus dem Deutschen Schriftsteller-Verband; von Juni bis Oktober bereitet sie ihre Rückkehr in ihr Geburtsland Schweiz vor.
12. Oktober 1935: Ricarda Huch, die das Romanmanuskript zu Anna Linde „zur Hälfte“ gelesen hat, gibt in einem langen Brief Ratschläge zur Verbesserung des Textes.
Oktober (ca. 20./21.Okt.): Lothar Erdmann in Laubach
Oktober 1935 Anna Linde erscheint bei Claassen und Goverts in Hamburg; zwanzig Jahre hat Editha Klipstein daran geschrieben.
November 1935: Lothar Erdmann verfasst eine Rezension von Anna Linde.
November/Dezember: Briefwechsel mit Thomas Mann über Anna Linde.
1936
Ende März: Fahrt nach Magdeburg, Wiedersehen (nach vierzig Jahren) des Hauses des Großvaters Albert Schulz (spätromantischer Schriftsteller; Pseudonym: San Marte); Kennenlernen von Vater und Sohn Niebelschütz. Besuch bei Christian Klipstein in Salzelmen; Abstecher nach Gut Möckeren, dort Treffen mit Aga Gräfin vom Hagen.
9. Mai „Ich besuchte in Marburg Graf Max Solms in seiner Faust-Klause.“ Tb. DLA Marbach
Juli: Herr Opzoomer zu Gast in Laubach. Fahrt mit ihm auf den Hoherodskopf und nach Bad Salzhausen.
11. Juli: Loulou Albert Lazard mit Tochter aus Paris bei den Klipsteins in Laubach zu Gast
Lothar Erdmann bespricht Anna Linde in der Zeitschrift Das deutsche Wort (Abdruck in Laubacher Hefte 12)
Typoskript „Vor fünfundzwanzig Jahren. Erinnerungen an Castilien“
18. November: Gegenbesuch von Gräfin Hagen; „Aga vom Hagen war zwei Tage hier.“
1936/1937
Briefkontakt mit Loulou Albert-Lazard, Plan einer Rezension ihres Rilke-Buches
„Der unvergessene Strindberg“ erscheint in Gertrud Bäumers Zeitschrift Die Frau
1937
Anfang 1937: Beginn von Christian Klipsteins fünf Jahre dauernder Anstellung bei der Firma Merck in Darmstadt
März 1937: Felix Klipstein schreibt an seinen Flämischen Erinnerungen.
30. März 1937: Editha Klipstein schreibt in Frankfurt ihren Strindbergaufsatz.
Mai: Ausstellung Felix Klipsteins in Berlin in der Galerie von der Heyde
Die Bilder werden von einem Laubacher Bauern mit einem Ochsenkarren vom Ramsberg abgeholt
20. Mai 1937: Besuch Editha Klipsteins bei Lothar Erdmann in Berlin, der die Felix Klipstein-Ausstellung vorbereitet. Noch am selben Tag verfasst Lothar Erdmann seinen Aufsatz „Der Maler Felix Klipstein“ für die Zeitschrift Deutsche Zukunft (erschienen 26.5.1937).
21. Mai 1937: Vormittags Besichtigung der Felix Klipstein-Ausstellung zusammen mit Lothar Erdmann. Abends zu Gast bei dem Schriftsteller und Rechtsanwalt Siegfried von der Trenck.
29. Mai 1937: Besuch Editha Klipsteins bei Käthe Kollwitz in Berlin
Juni: Käthe Kollwitz lehnt eine von Editha Klipstein erbetene Besprechung der Berliner Felix-Klipstein-Ausstellung aus grundsätzlichen Erwägungen heraus ab.
Erste Juni-Hälfte: Lothar Erdmann verfasst einen zweiten Aufsatz über Felix Klipstein für die Zeitschrift Die neue Linie.
September 1937: Beginn des Briefwechsels mit Otto Flake; der Feuilletonbeitrag „Otto Flake“ entsteht, der noch im selben Jahr in Die Neue Rundschau erscheint.
Juli 1937: Editha Klipstein portraitiert ein Ehepaar Reichling, das zu Besuch nach Laubach gekommen ist.
November 1937: Editha und Felix Klipstein auf Wunsch und mit finanzieller Unterstützung von August Klipstein zum Besuch der Weltausstellung in Paris; dort auch Wiederbegegnung mit Le Corbusier.
Dezember 1937: Editha Klipstein schickt ein Manuskript mit dem Titel „Der zweite Sommer“ (Rezension des gleichnamigen Romans von Imma von Bodmershof, 1937) an die Redaktion der Frankfurter Zeitung, wo es 1938 erscheint, allerdings unter falschem Autorinnen-Nachweis.
Editha Klipstein rezensiert Fraigneaus Der Unwiderstehliche im Literaturblatt der Frankfurter Zeitung
Arbeit an zwei Erinnerungs-Manuskripten über die Provence und über Paris (DLA Marbach: Klipstein, Editha: Provence (1937) [Prosa]; DLA Marbach: Klipstein, Editha: Paris 1937 [Prosa]).
1937/1938
„Rückschau als Selbsterkenntnis“ (zu Dolf Sternbergers Werk „Panorama. Ansichten des 19 Jahrhunderts“) erscheint in Gertrud Bäumers Zeitschrift Die Frau.
1938
3. Januar: Tod von Hedwig Ullmann, Mutter von Regina Ullmann, in Salzburg; Christian Klipstein zur selben Zeit auf dem Schiff nach Lissabon
Essay „Der zweite Sommer“ („im Dezember 1937 an die Frankfurter Zeitung geschickt“) erscheint in der Frankfurter Zeitung
20. Januar: Einstellung des Verfahrens gegen Felix Klipstein wegen Parteinahme für einen jüdischen Laubacher Mitbürger, „der ihn 1914 aus dem Feuer getragen hatte“.
Februar: Novelle „Sturm am Abend“ erscheint im Feuilleton der Frankfurter Zeitung als Fortsetzungsroman.
Mitte Juni: acht Tage in Frankfurt, im Tagebuch erwähnt: Judenverhaftungen, Treffen mit Benno Reifenberg in der Redaktion der Frankfurter Zeitung
1. März 1938: Otto Flake bittet um Übersendung der Novelle „Sturm am Abend“
9. Juli 1938: Der Essay „Verklungenes England. Jugenderinnerungen“ erscheint in der Frankfurter Zeitung
14. Juli 1938: Dr. Max von Brück (Frankfurter Zeitung) und Dolf Sternberger mit ihren Frauen über das Wochenende zu Besuch in Laubach.
31. Oktober: Frankfurt „überall Razzien – Jolo [Jolowicz, jüdische Freundin in Frankfurt, Bekannte von Regina Ullmann] in Verzweiflung“
November Dezember: Editha Klipstein in der Schweiz; Zürich, St. Gallen, Bern, Wallis, Muzot; Wiedersehen mit Regina Ullmann; zusammen mit ihrer Berner Schwägerin Frieda Klipstein Besuch von Rilkes Grab.
Dezember: In Bern entsteht die Aquarellzeichnung „Die letzten Rosen aus Rilkes Garten“.
1939
Januar: Editha Klipstein in Zürich; der Tod von Maria Waser am 19. Januar 1939 vereitelt einen bereits verabredeten Besuch Editha Klipsteins bei der Schweizer Schriftstellerin in Zürich.
Erinnerungsbild Burghausen konzipiert (über den Aufenthalt 1917 bei Regina Ullmann in Burghausen)
Mai: Die jüdische Freundin Edithas, in den Tagebüchern „Jolo“ [Jolowicz] genannt, vergiftet sich in Frankfurt; sie hinterläßt Editha Klipstein ihre Bibliothek
Mai: Anna Herzog-Huber, Feuilletonredakteurin des Schweizer Frauenblattes, zu Besuch auf dem Ramsberg in Laubach
25. Juni: Der Essay „Die Erziehung des Gefühls“ erscheint in der Frankfurter Zeitung
Juli 1939: Käthe Kollwitz zu Gast auf dem Ramsberg
Juli/August 1939: Reise nach Suderode, um die Familie der zukünftigen Schwiegertochter Lizzie Hilffert kennenzulernen.
August 1939: Reise nach Tübingen, von dort aus Reise mit Felix Klipstein nach Genf; die Bilder des Prado sind dorthin evakuiert; vermutlich auch Besuch der Schweizer Landesausstellung.
September: Misshandlung Lothar Erdmanns im Konzentrationslager Oranienburg-Sachsenhausen, an deren Folgen er am 19. September stirbt. Beerdigung im Beisein seiner Freunde, ungeachtet der anwesenden Nazispitzel, in Berlin-Tempelhof; der Berliner Schauspieler Wolfgang Kühne, Freund der Klipsteins aus seiner Zeit als Dramaturg am Gießener Stadttheater, hält eine der Traurreden.
21. September: einziger Tagebucheintrag über den Suizid von Magdalena Blass im Jahr 1906.
29. September: Henriette Kühne, Ehefrau von Wolfgang Kühne, teilt brieflich die Nachricht von Lothar Erdmanns Tod mit.
10. November: Felix Klipsteins Aufsatz „Die Golfos“ (spanische Erinnerungen) erscheint in der Frankfurter Zeitung
31. Dezember 1939: Editha Klipsteins Aufsatz „Am grünen Holz.“ erscheint in der ‚Frankfurter Zeitung’, (Erinnerungen und Reflexionen: Feuerbach, Toledo, Schiffsreise, Nietzsche, falsche Professorenbehaglichkeit in Halle, Flucht in unser Haus des Südens, Briefwechsel zwischen Nietzsche und Rohde, speziell während Nietzsches Baseler Zeit)
Felix Klipstein ätzt sein Werk „Der große Hirschkäfer“ und verfasst einen zwei Schreibmaschinenseiten umfassenden artikel über die Entstehung der dieser Graphik (DLA Marbach: Felix Klipstein „Ätznotizen“).
1940
Januar bis April: Wolfgang Kühne im Gefängnis in Berlin Moabit, wegen des Besitzes eines nicht abgelieferten Flugblattes; ein „Gutachtenbrief“ zugunsten Kühnes, von Felix Klipstein verfasst, in den Verteidigungsakten
Editha Klipsteins Flaubert-Aufsatz erscheint in Im Lauf der Zeit
17. Januar: Felix Klipsteins Aufsatz „Der Raub in der Alhambra“ erscheint in der Frankfurter Zeitung
21. April: Christian Klipsteins Hochzeit in Bad Suderode
Juni: Typoskript „Die Stadt Halle um 1900, geschrieben Juni 1940“
November: Editha Klipstein wegen eines Sturzes im Krankenhaus
November: Felix Klipstein als Dolmetscher bei der Auslandsbrief-Prüfstelle in Frankfurt
21. Dezember: 60. Geburtstag von Felix Klipstein
1941
März: Felix Klipstein wegen Krankheit aus dem Dienst in Frankfurt entlassen.
15. März 1941: der Verlag Claassen und Goverts schickt den Vertrag für den Roman Der Zuschauer
April: Geburt der Enkeltochter Christiane Klipstein in Laubach
16. April 1941: Hilde Claassen, Ehefrau des Verlegers in Hamburg, zu Gast in Laubach; Verhandlungen wegen des Drucks eines Erinnerungsbuches von Felix Klipstein
April/Mai: Ilse Curtius zu Besuch in Laubach
Mai: „ein paar schöne Tage“ in Frankfurt; Begegnung mit Dolf Sternberger
Juni: Felix Klipsteins Darm-Operation im Krankenhaus in Gießen
4. Juli: Tod von Felix Klipstein in Gießen
Editha Klipsteins Essay „Etwas über die Verleumdung“ erscheint in ‚Auswahl der Artikel aus der in- und ausländischen Presse‘
August bis Oktober: komplizierte Zahnoperationen in Frankfurt
Oktober: zwei Nachmittage zu Gast bei Sternbergers in Frankfurt; in Verbindung damit Besuch einer Orestie-Aufführung in Frankfurt
Winter: Verlagsverhandlungen wegen posthumer Edition eines Bandes mit spanischen Erinnerungen von Felix Klipstein. Das Berliner Ehepaar Kühne regt einen Druck der hinterlassenen Werke von Felix Klipstein an.
Editha Klipstein soll ein Vorwort dazu verfassen.
Vorbereitungen zu einer Felix-Klipstein Ausstellung in Frankfurt
1942
Der Roman Der Zuschauer erscheint.
19. Februar 1942: zu Besuch bei Else von Blume in Tübingen; Editha Klipstein lernt in Tübingen Kolbenheyer kennen, der wenig Eindruck auf sie macht.
März: einige Tage in Darmstadt, Gespräch mit Christian Klipsteins Vorgesetztem über Christians Kündigung bei Merck.
März: Claassen schreibt, die zweite Auflage des Zuschauer mit 13 000 Exemplaren sei im Druck.
Zu Ostern wird eine von Ilse Curtius vermittelte Jüdin, Fräulein Schwarz, als Schreibhilfe für Editha Klipsteins umfangreiches Arbeitsprogramm, zunächst als Gast, erwartet.
Ostern: Frau Claassen in Vertretung ihres Mannes zu einer „wichtigen Verlagsbesprechung“ in Laubach
14. April 1942: Sternbergers Rezension von „Der Zuschauer“ erscheint in der Literaturbeilage der Frankfurter Zeitung
Ende Mai/Anfang Juni 1942: Reise nach Berlin, Lübeck, Schönborn:
29. Mai 1942: bei Käthe Kollwitz und ihren Kindern
2. Juni 1942: bei Leo von König; Editha sieht noch einmal Königs Greco-Kopie („Himmelfahrt“) aus dem Sommer 1908, in der Charlottenburger Wohnung von Leo von König
9. Juni 1942: Besuch bei Elisabeth Erdmann-Macke und Käthe Brie in Berlin
Juni 1942: in Berlin Zusammensein mit Ilse Curtius.
September 1942: Max Wehrlis wichtige literarhistorische Einordnung von „Der Zuschauer“ und „Anna Linde“ erscheint in „Neue Schweizer Rundschau“.
25. September 1942: Editha Klipstein wohnt in der „Pension Lydia“, Kurfürstendamm 173/174 Berlin W 15. Sie unterzieht sich einer Zahnbehandlung; hat sich mit Gerda Busoni, der Ehefrau des Komponisten Ferruccio Busoni, angefreundet.
Oktober 1942: Begegnung mit Elisabeth Langgässer in Berlin. Editha Klipstein portätiert Gerda Busoni. Elisabeth Langgässer verfasst eine lobende Beschreibung des Bildes in einem Brief an den befreundeten Schriftstellerkollegen Wilhelm Lehmann.
Begegnung mit Peter Suhrkamp in Berlin.
Im Oktoberheft der Neuen Rundschau erscheint der Aufsatz „Die Türme von Tournai“, „eine Erinnerung, die vielleicht nichts besonderes ist, für die ich aber eine Zärtlichkeit habe.“ (an Ilse Curtius)
1. November 1942: Christian Klipstein bezieht mit seiner jungen Familie den Turm in Laubach.
2. November 1942, nach der Rückkehr von der Berlinreise: „Ich sah Lübeck. Es war furchtbar. Die Stadt ein Schutthaufen.“ (an Ilse Curtius)
18. November 1842: der Gießener Bildhauer Carl Bourcade bringt das Modell für das Grabmal von Felix Klipstein, nach einer Idee von Gräfin Hildgard von Rechteren.
November/Dezember 1942: Essay „Über Goethes ‚Bekenntnisse einer schönen Seele’“ erscheint in Neue Rundschau
Anfang Dezember 1942: Ehepaar Sternberger zu Besuch auf dem Ramsberg in Laubach.
Anfang Dezember 1942: Tod von Tante Sabine Lepsius in Bayreuth
Mitte Dezember 1942: Eugen Claassen zu Besuch auf dem Ramsberg angesagt, um das Manuskript des neuen Romans Die Bekanntschaft mit dem Tode zu sichten. „Er glaubt, ich wäre schon weit mit einem neuen Buch, dabei habe ich das ganze noch einmal durchgestrichen.“ (an Ilse Curtius)
1943
Februar 1943: Editha Klipstein zu Gast in Tübingen bei Else von Blume, Christian Klipstein hat sie hinbegleitet. Else Blume ist seine Paten-Tante; in ihrem Garten hat er als Kind seine linke Hand verstümmelt. Gleich in der ersten Nacht liest Editha Klipstein ihre Briefe, die sie von 1904 an aus Paris und aus Spanien an Else von Blume geschickt hat; vieles, was sie vergessen hatte, kommt ihr wieder in Erinnerung.
Wiederbegegnung mit dem alten Freund Hermann von Wissmann und dessen stramm nationalsozialistisch eingestellter Frau (Geographieprofessorin), Erinnerungen an die Steiermark-Tour von 1922 werden ausgetauscht. Begegnung mit Enno Littmann, der bei Editha Klipsteins Vater Friedrich Blass studiert hat und der mit ihren amerikanischen Jugendfreunden aus der Hallenser Zeit befreundet war.
„Aus Flauberts Werkstatt“ erscheint in Neue Rundschau
„Die Situation der Jugend“ erscheint in Neue Rundschau
März 1943: „Portugiesischer Bilderbogen“ erscheint in Frankfurter Zeitung
Ende März 1943: Rückkehr auf den Ramsberg bei Laubach
4. April 1943: „Des Menschen Eigentum“ in Frankfurter Zeitung
29. April 1943: Elisabeth Erdmann-Macke schickt Kisten mit Bildern von August Macke und Franz Marc nach Laubach, um sie vor schädlicher Kriegseinwirkung zu verwahren.
17. Juli 1943: Carl Bourcade setzt die Skulptur für die Grabstätte Felix Klipsteins in Laubach.
20. Juli 1943: Nachricht vom Tode der „alten, sehr guten Freundin“ Mathilde Purrmann-Vollmoeller.
August 1943: Typoskript „Morgenfrühe“, autobiographisch über Kindheit in Magdeburg
31. August 1943: Verbot der Frankfurter Zeitung, wodurch das für Editha Klipstein wichtigste Publikationsorgan wegfällt.
10. Oktober 1943: Peter Suhrkamp bittet um einen Aufsatz für ein grosses Buch über den Vogelsberg.
Oktober: Arbeiten an dem neuen Roman Die Bekanntschaft mit dem Tode, nahezu abgeschlossen.
27. November: Claassen in Laubach. „um in drei Tagen über 200 Seiten zu corrigieren“
November: Zerstörung der Druckplatten (Illustrationen zu dem projektierten Spanienbuch) von Felix Klipstein bei einem Bombenangriff in Berlin
November: erste Pläne zu einem Band mit Essays und Erinnerungen von Editha Klipstein.
Winter 1943/44: Typoskript „Spanische Erinnerungen. Geschrieben in den Winternächten 1943 und 1944“
1944
1. Januar: Editha Klipstein spielt mit dem Gedanken, auf dem Ramsberg ein Erholungsheim für Künstler und Schriftsteller einzurichten. Große Sorge um den Sohn Christian, der in Freiburg den Bombenangriff mit knapper Not überlebt.
15. April 1944: Artikel „Das Menschliche in der Kunst“ von Marie Daub-Mohr in der Gießener Zeitung, über ein Gespräch auf dem Ramsberg zwischen Freunden von Felix Klipstein mit dem Gießener Schauspieler und Schriftsteller Alwin Rüffer.
Juli 1944: Beschäftigung mit Ernst Jünger
13. Juli 1944: „Nachricht aus Kiel: dass unser Haus, unser Heimathaus, Niemansweg 49 abgebrannt ist.“
Novelle „Matilde Festenhof“ entsteht.
16. Dezember 1944: Die Gießener Freundin Hilde Conrad im Turm in Laubach; sie erzählt von den Bombenangriffen auf Gießen; u.a. dass sie am Tag nach dem Angriff einen erschossenen schwarz-afrikanischen Kriegsgefangenen im Hof ihres Gießener Hauses gefunden hat.
1945
Wiederaufnahme der Arbeit an dem Roman Die Bekanntschaft mit dem Tode, der schon sehr weit gediehen ist.
Ostern 1945: „Sternbergers (Dolf Sternberger und Frau) waren über Ostern hier“
22. November 1945: Beginn der Arbeit an der Novelle Das Hotel in Kastilien.
24.12.1945: Wilhelm Hausenstein erwähnt in einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung mit dem Titel „Bücher – frei von Blut und Schande“ Editha Klipsteins Roman Der Zuschauer als einer der in der Zeit des Nationalsozialismus erschienen Romane, die sich nicht von der damals herrschenden Ideologie vereinnahmen ließen.
1946
„Über den Geiz“ erscheint in Frankfurter Hefte
Ostermontag im Schloss zu Laubach: Vortrag von Hans Bütow über Joseph Conrad
26. Mai 1946: „Erinnerungen an Le Corbusier“ in Die Gegenwart
29. Mai 1946: „Aber wen liebst Du? – Ein Gruß an Annette Kolb“ (Essay) erscheint in Gießener Freie Presse
Juni 1946: Christian Klipstein bringt von einem Besuch in Freiburg Editha Klipstein ein Hörrohr mit.
29. Juni 1946: „Die alte Lehrerin“ (Erzählung) erscheint in Gießener Freie Presse
11. Juli bis 1. August 1946: „Von der Dauer der Dinge“ (Essay) erscheint in Gießener Freie Presse
14. und 15. Juli 1946: Sigrid Lerch auf dem Ramsberg. Schriftliche Aufzeichnungen von Lerch in ihrem Nachlass. Gespräch über die Frage: Wie sind Sie zum Schreiben gekommen, was hat Sie dazu gebracht?
zweite Jahreshälfte: Der Essay „Erinnerungen an Le Corbusier“ erscheint in Die Gegenwart
5. August 1946: Langer, poetischer Grundsatzbrief an Ilse Curtius, über Neu-Orientierung des literarischen Schaffens
August: Urfassung der Novelle Das Hotel in Castilien (fortlaufende Überarbeitung bis Dezember 1946)
1. Oktober 1946: Schriftliche eidesstattliche Erklärung zur Entlastung des Gießener Schauspielers und Schriftstellers Alwin Rüffer bei dessen Spruchkammerverfahren; Unterschrift beglaubigt von Pfarrer Schmitt in Laubach am 3. Oktober 1946.
2. 11. 1946: Typoskript „Gruss an Le Corbusier, den grossen Baumeister und Städteplaner“
12. November 1846: Georg Friedrich Graf zu Solms Laubach spricht brieflich eine Einladung an Ernst Jünger aus, nach Laubach zu kommen, mit dem Hinweis, der letzte Wein werde im Keller für Ernst Jünger aufgespart.
16. 11. 1946 Typoskript „Emily Bronte“
29. 11. 1946: „Annette Kolb und die Gerechtigkeit“ erscheint in Badische Zeitung
29. 11. 1946: Typoskript „Bronte“
3. 12. 1946: Typoskript „Der geistige Mut“
12. 12. 1946 Typoskript zu „Bronte“
1947
Ende Januar bis Mitte April 1947: Gräfin Hildgard von Rechteren und ihr „Schützling“ Johanna Muschalek, alias Maximiliane Recking wohnen mit Editha Klipstein zusammen auf dem Ramsberg.
Januar: „Gustave Flaubert“ in Frankfurter Hefte
Januar: Wolfgang Pfeiffer-Belli widmet Editha Klipstein seinen Aufsatz „Wilhelm Raabe“ in Frankfurter Hefte
März: zweite, wesentlich erweiterte Manuskriptfassung der Novelle Das Hotel in Kastilien
11.4.1947 Typoskript „Erinnerung an Madrid, im Sommer 1908“
28.4.1947 Typoskript „Bronte“ (Neufassung)
30.4.1947 Typoskript „Madrid im Sommer 1908“
April 1947: Gräfin Hildgard von Rechterens „Schützling“ Johanna Muschalek, alias Maximiliane Recking hat sich dem Zugriff der Kriminalpolizei, die auf dem Ramsberg nach ihr fahndet, durch überstürzte Flucht entzogen.
Mai 1947: Erhard Göpel, ein mit dem Ehepaar Klipstein einstmals befreundeter Kunsthistoriker und späterer Beutekunsthändler im Dienste der nationalsozialistischen Führungs-Clique (Sonderauftrag Linz), hat sich in Laubach niedergelassen. Im Mai 1947 hält er sich mehrere Tage bei Gerhard Nebel in Wuppertal auf, anschließend bei Ernst Jünger in Kirchhorst auf (vor 28.5.1947).
06. Juni 1947: Typoskript „Der überlegene Kritiker“ (später umbenannt in „Die Herrschaft der Urteilskraft“), über Somerset Maugham (vorgesehen wohl für den Merkur)
08. bis 17. Juni 1947: Gerhard Nebel, in Begleitung von Klaus Gebhard und Dr. Hans-Jürgen Leep zu Besuch in Laubach bei Editha Klipstein, Erhard Göpel und Georg Friedrich Graf zu Solms-Laubach.
31. August 1947: „Madrid im Sommer 1908“ erscheint in Die Gegenwart
September 1947: Der Roman Die Bekanntschaft mit dem Tode erscheint; Editha Klipstein verschickt druckfrische Exemplare an Ernst Jünger und Gerhard Nebel.
September 1947: Editha Klipstein liest Ernst Jüngers Buch Sprache und Körperbau, das der Autor ihr kurz zuvor zugesandt hatte.
England-Essay „Erinnerungen an eine Gelehrtenrepublik“ erscheint in der Zeitschrift Sammlung.
10. Oktober: „Laubacher Kulturtag“ Vortrag: „Der geistige Mut“ (Quelle: Paetel: Jünger. Weg und Wirkung. S.48; zumindest vorgesehen war auch ein Vortrag über „Fontanes Lebenskunst“ (lt. Brief an Clemens Münster)
25. Oktober 1947: Marie Luise Kaschnitz lehnt eine von Editha Klipstein ausgesprochene Einladung zu einem Vortrag in Laubach ab.
Ende Oktober 1947: Plan einer verlagsgeschäftlichen Reise nach Württemberg zu Steiner (Laupheim) in Sachen Essay-Band Gestern und Heute. Wegen Passproblemen verzögert sich die Reise. Editha Klipstein wartet die Regelung der Passangelegenheit in Kronberg im Taunus ab, wo ein Mitarbeiter von Ulrich Steiner wohnt. Ricarda Huch, die nach ihrer Übersiedlung von Jena nach Frankfurt zunächst in Kronberg untergebracht worden ist, leidet an einer währen der Zugfahrt eingefangenen tödlichen Lungenentzündung und kann Editha Klipstein nicht empfangen. Stattdessen macht Editha Klipstein die Bekanntschaft mit Ricarda Huchs Schwiegersohn und erlebt die Turbulenzen um den plötzlichen Tod von Ricarda Huch in Kronberg aus nächster Nähe mit. Bei der anschließenden Beerdigung auf dem Frankfurter Hauptfriedhof befindet sie ich unter den Trauergästen.
9. November 1947: Geburtstag von Gertrud Sentke in Kronberg, wo Editha Klipstein möglicher Weise auch Marie Luise Kaschnitz begegnet ist (vgl. Brief Kaschnitz an Editha Klipstein 25. Oktober 1947).
14. und 15. Dezember 1947: Entstehung des Manuskripts „Ricarda Huchs letzte Tage“.
Dezember: Vortrag in der Laubacher Schlossrunde über Ricarda Huchs letzte Tage
Rezension zu Richard Benz: Stufen und Wandlungen erscheint in der Zeitschrift Merkur. Der Herausgeber Paeschke hofft, mit der Bindung Editha Klipsteins an die Zeitschrift mittelfristig auch Ernst Jünger als Beiträger zu gewinnen.
1948
Januar 1948: Essayband Gestern und Heute ist erschienen; Christian Klipstein der erste, der etwas darüber geschrieben hat.
Januar 1948: Hilde Claassen bei August Klipstein in Bern zu Gast
Vortrag „Fontanes Lebenskunst“ in Laubach und im Giessener Amerika-Haus aus Anlass des 50. Todestages von Theodor Fontane; das Typoskript trägt das Datum 22.12.48.
8. Februar 1948: „Aphorismen“ erscheinen in Neue Zeitung (München).
16. Februar 1948: Editha Klipstein tritt vor der Spruchkammer in Büdingen als Entlastungszeugin für Hermann Otto Vaubel auf.
10. April 1948: Vertrag mit dem Badischen Verlag über ein geplantes Buch mit dem Arbeitstitel „Meine Erlebnisse mit Büchern“; Unterzeichner seitens des Verlags: Stack und Rambach; wegen wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Verlags nicht zur Veröffentlichung gelangt.
24. April 1948: Maida Delbrück: „Bildnis einer Schriftstellerin: Editha Klipstein“ erscheint in Die Tat (Abdruck in Laubacher Hefte 12)
13. Mai 1948: Brief von Claassen mit „Schweinehund“-Annotation Editha Klipsteins
11. Juni 1948: Helene Henze bespricht Die Bekanntschaft mit dem Tode in der Badischen Zeitung (Abdruck in Laubacher Hefte 12)
5. August 1948 „Die Türme von Tournai“ erscheint in der Zeitschrift Die Gegenwart.
20. August 1948: Erhard Göpel zu Gast bei Ernst Jünger in Ravensburg.
4. Oktober 1948: Typoskript „Ricarda Huchs letzte Tage“
12. Oktober 1948: Typoskript „Thomas Mann – Theodor Fontane“
22. Dezember 1948: Typoskript „Theodor Fontanes Lebenskunst.“
1949
Konkurs des Badischen Verlages, in dem Editha ihre Autobiographie, an der sie seit spätestens 1940 arbeitete, erscheinen lassen wollte.
25. Februar 1949: Typoskript „Einige persönliche Erinnerungen an Frankfurt a. M.“ (Editha-Klipstein-Archiv der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main)
2. April 1949: August und Frieda Klipstein aus Bern zu Besuch in Laubach; August Klipstein klärt Editha Klipstein über Erhard Göpel als Verkäufer von Bildern aus jüdischem Besitz im Auftrag Hitlers auf.
8. April 1949: Die Malerfreundin und Schriftstellerin aus alten Pariser Zeiten Augusta Clara Elisabeth Gräfin vom Hagen stirbt vereinsamt und krank kurz nach ihrer Entlassung aus einem sowjetischen Sammellager in Schlieben/Berga, wo sie, als Adlige seit 1946 einen beklagenswerten Lebensabend gefristet hatte. Wann und wie Editha Klipstein von dem Tod ihrer Freundin erfahren hat, ist nicht bekannt. Erst in ihrem Beckmann-Nachruf (24. Januar 1951) wird Editha Klipstein ihr ein kleines Denkmal setzen.
12. April 1949: Typoskript „Romane, die nicht veralten“; Urtext von Gestern und Heute
13. April 1949: Typoskript über Flaubert
20. April 1949: Typoskript „Matilde Festenhof“ Novelle, 28 S.
Aufnahme in den P.E.N.-Club
Mai 1949: Essay „Streifzug der Erinnerung“ in Merian-Heft über Frankfurt
15. bis 18. Juli 1949: Ehepaar Henriette und Wolfgang Kühne zu Gast in Laubach
25. Juli 1949: Editha Klipstein hört die Übertragung der Paulskirchen-Rede Tomas Manns im Radio. In einer Anwandlung von heftigster Empörung schickt sie einen anonymen Schmähbrief an die Frankfurter Hefte, deren Redaktion sich allerdings weigert, ihn abzudrucken.
23.8.1949 Klipstein, Editha: Thomas Mann. Einleitung für den Diskussionsabend im Amerika-Haus am 23.8.1949 [Prosa] DLA Marbach
23.11.1949 „Erinnerung an Regina Ullmann.“ Urfassung; Typoskript im Ullmann-Archiv München
25.11.1949: Typoskript „Erinnerung an Regina Ullmann“ Editha-Klipstein-Archiv Frankfurt
1950
14. April 1950: Radio Frankfurt bringt Durchsage über 70. Geburtstag von Editha Klipstein [Datierung korrekt? Der Geburtstag ist erst im November!]
14. April 1950: Typoskript „Erinnerungen an Regina Ullmann“ Zweitfassung;
Typoskript 6 S. Deutsches Literaturarchiv Marbach; auch vorh. Ullmann-Archiv München
15. April 1950: Typoskript „Morgenfrühe. Erinnerungen an Magdeburg“
25. April 1950: „Die dumme Blumenvase“ in Gießener Anzeiger
Graf Georg Solms-Laubach widmet seinen Privatdruck ‚Poussin der Freund der Augen‘ „Editha Klipstein in wahrer Freundschaft und stiller Verehrung“
Juni: Aus Anlass einer Käthe-Kollwitz-Ausstellung im Gießener Amerika-Haus erscheint Editha Klipsteins Kollwitz-Essay „Ich glaube, ich habe nicht umsonst gearbeitet“ in einer der Gießener Tageszeitungen
Sommer 1950: Jördis Lehmann, Nichte von Käthe Kollwitz, Angestellte in einer Buchhandlung in Marburg, zu Gast auf dem Ramsberg.
28. Oktober 1950: Ernst Jünger liest Das Hotel in Kastilien und äussert sich lobend darüber in einem Brief vom selben Tag; Jünger meint, angesichts der Qualität der Novelle müsse Editha Klipstein auch eine gute Verfasserin von Schauspielen sein.
November: Feier ihres 70. Geburtstages im Laubacher Schloss
11./12. November 1950: „Etwas über die Verleumdung“ erscheint in der Gießener Freien Presse, neben Marie Daub-Mohrs Artikel „Besuch bei Editha Klipstein“.
14. November 1950: Helene Henze: „Besuch bei Editha Klipstein“ erscheint im Feuilleton der Badischen Zeitung (Abdruck in Laubacher Hefte 12)
Dezember 1950: Editha Klipstein schlägt dem Rainer Wunderlich-Verlag in Tübingen ein Bändchen über Ricarda Huch vor, das sie zusammen mit Helene Henze verfassen möchte.
Interview „Ich schreibe, um mich an eine unsichtbare höhere Gemeinschaft anzuschließen.“ Erscheint in Aussprache
Editha Klipstein ist mit einer Erzählung mit dem Titel „Es lebe die Lüge“ in dem von Karl August Götz und Emil Barth herausgegeben Sammelband ‚Menschen im Spiegel’ vertreten.
1951
18. Januar 1951: Editha Klipstein und Gräfin Hildgard von Rechteren beim Strafprozess gegen Johanna Muschalek, alias Maximiliane Recking, in Heidelberg.
24. Januar 1951. „Der Riese. Erinnerungen an Max Beckmann“ erscheint als Nachruf in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung; eine Einladung zu einer spontanen Beckmann-Ausstellung im Städel kann Editha Klipstein wegen eingeschränkter Reisemöglichkeiten nicht nachkommen. Benno Reifenberg erwähnt sie aber in seiner Einführungsrede.
17.2.1951: „Erinnerungen um Nietzsche“ in Gießener Anzeiger
März 1951: Ostern. Der Verleger Claassen trifft sich mit Editha Klipstein in Laubach; anwesend auch das Ehepaar Schlösser. In der Folge des Treffens kommt es zum Zerwürfnis zwischen Claassen und Editha Klipstein, worunter auch die Freundschaft zu Hilde Claassen, der Frau des Verlegers, leidet.
2. April Essay „Wir könnten leben“ erscheint in FAZ
Mai 1951 Typoskript „Kommandierend“ über Thomas Mann
Mitte Juni: Aus Anlass des bevorstehenden 10. Todestages von Felix Klipstein am 4. Juli 1951 versucht Editha Klipstein, die noch nicht edierte Langversion des Aufsatzes „Die Türme von Tournai“ als Erinnerung an Felix Klipsteins herauszugeben, findet allerdings keinen Verleger dafür.
21. Juni 1951: „Erinnerungen an Friedrich Gundolf“ in Frankfurter Freie Presse
23. Juni 1951: „Frau Bovary“ in FAZ
4. August 1951: „Die Konsultation“ erscheint in Gießener Anzeiger
8. August 1951: Vertragsunterzeichnung mit Suhrkamp wegen Das Hotel in Kastilien
Oktober 1951: Das Hotel in Kastilien erscheint als Bd. 2 der Bibliothek Suhrkamp
25. Oktober 1951: Christian Klipstein: „90 Tage in den USA“. Vortrag im Amerika-Haus in Gießen.
Besprochen von o.g. [Otto Gärtner] in Gießener Freie Presse, 26. Oktober 1951, S. 11
10. November 1951 „Spanische Erinnerungen“ im Gießener Anzeiger
13.12.1951: „Geisteskrankheit“ in FAZ
„Nachdenkliches zu Thomas Manns letztem Roman“ erscheint in Neue Rundschau
Typoskript „Halle II. Rückschau 1951“ (Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend in Halle/Saale)
1952
Januar/Februar 1952: Eine großzügige finanzielle Unterstützung durch die Mainzer Akademier der Wissenschaften und Literatur behebt Editha Klipstein für die folgende Zeit ihrer wirtschaftlichen Sorgen, was ihrer schriftstellerischen Tatkraft sehr zugute kommt.
Hermann Otto Vaubel: „Editha Klipstein“. In Hessische Heimat 1952, H.3
Februar: Arbeit an einem Manuskript „Erinnerungen um Rilke“
19. Februar 1952: Editha Klipstein bietet den Frankfurter Heften an, ihre Erinnerungen an Gertrud Kantorowicz zu schreiben
Frühjahr: zu Besuch bei Lotti Burckhardt in Würzburg
Anfang Mai 1952: Das Ehepaar Kaschnitz versucht vergeblich, Editha Klipstein in ihrem Waldhaus anzutreffen, steht aber vor verschlossener Türe.
Juni 1952: „Schöne Bücher“ erscheint in Frankfurter Hefte
Ende Juni 1952: Typoskript „Die unbequeme Fantasie“
Juli/August: Verhandlungen mit Peter Suhrkamp über den Verlag einer überarbeiteten Fassung der Novelle Sturm am Abend von 1938
20. September 1952: Brief von Erhard Göpel an Editha Klipstein; daraus folgend herbe Enttäuschung und Zerwürfnis mit Erhard Göpel
25. September 1952: „Bilderfälschung – Lebensfälschung“ in Neue literarische Welt
„Erfülltes Wunschbild“ erscheint in Merian-Heft Oberhessen, Herausgeber Heinrich Leippe
November: Editha erkrankt an Darmkrebs; Krankenhausaufenthalte in Laubach und Frankfurt; Operation im November im Bürgerhospital Frankfurt verläuft erfolglos; von nun an ans Krankenbett gefesselt; Krankenhausaufentalt in Laubach
Weihnachten: Christian Klipstein berichtet Henriette und Wolfgang Kühne, dass Editha Klipstein keine Überlebenschance mehr hat (was sie selbst zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß).
1953
13. März 1953; Typoskript „Wie ich früher Romane las“
27. Mai: Tod Editha Klipsteins in Laubach; (Photo Editha Klipstein auf dem Sterbebett in DLA Marbach)
29. Mai: Marie Daub-Mohr Nachruf in Frankfurter Rundschau; (Abdruck in Laubacher Hefte 12)
30. Mai, Samstag 15.30 Uhr, Freidhofskapelle Laubach, Beerdigung. Redner am Grab: Pfarrer Bellermann, Benno Reifenberg, Sozialpfarrer Dr. Poelschau, Dr. Schweitzer von der Evangelischen Sozialakademie Friedewald (Quelle: Artikel „Editha Klipstein zu Grabe getragen“ aus der lokalen Presse; Klipsteinarchiv Ffm)
6. Juni: Benno Reifenberg: Nachruf auf Editha Klipstein in Die Gegenwart
12. Juni: Christian Klipstein „An die Freunde“ Dankadresse für Beileidsbekundungen; beigelegt: Typoskript des Nachrufes von Benno Reifenberg
1989
Regina Schnabel erstellt eine Forschungsbericht samt einer ersten Editha-Klipstein-Bibliographie im Rahmen eines am Institut für Neue deutsche Literatur angesiedelten Landesforschungsschwerpunktprojekts des Hessischen Kultusministers
1996
Mai bis Oktober Lesereihe in Laubach
7. Mai: Rolf Haaser: „Schwere Stunden und ein Neuanfang“. Lesung aus unveröffentlichten Tagebüchern von Editha Klipstein in der Gaststätte „Laubacher Wald“
21. August: Rolf Haaser: „Schwere Stunden und ein Neuanfang“. Lesung aus unveröffentlichten Tagebüchern von Editha Klipstein vor dem Klipstein-Turm in Laubach
1997
1. März: Arno Sann: Klipsteinartikel in Hessische Heimat
September 1997 Soroptimist: „Schreiben als Leidenschaft“ (Editha-Klipstein-Veranstaltung im Alten Schloss in Gießen)
November 1997 Felix-Klipstein-Ausstellung in der Galerie Wosimsky in Gießen
1998
Erscheinen von Laubacher Hefte 12, das ausschließlich Editha Klipstein gewidmet ist.
22. April bis 27. Mai (verlängert bis zum 5. Juni) Editha-Klipstein-Ausstellung der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt in der B-Ebene der U-Bahn-Station Bockenheimer Warte zusammen mit dem Heimatkundlichen Arbeitskreis Laubach e.V.
24. April 1998: Dagmar Klein: „Klipstein-Ausstellung in der Bockenheimer Warte“ in Gießener Allgemeine (Besprechung der Ausstellung in Ffm)
24. April 1998 Thomas Schmitz-Albohn: „Die höhere Tochter von einst schrieb Bücher zum Broterwerb“ in Gießener Anzeiger (Besprechung der Ausstellung in Ffm)
7. Mai 1998: Adolf Fink: „Beifall aus Pacific Palisades“. In Frankfurter Allgemeine Zeitung (Besprechung der Frankfurter Ausstellung)
Gründung des Vereins zur Pflege des künstlerischen Nachlasses von Felix und Editha Klipstein, mit Sitz in Laubach
2000
12. April: Rolf Haaser: „Reise nach England, Wales und Irland im Jahre 1899“, Einführung zu einer Lesung „Aus dem Reisetagebuch der 19jährigen Editha Klipstein und ihrer Schwester Magdalena“, gelesen von Christiane Klipstein und Gisela Meusel; Cafe „Göbel“, Laubach
2001
Abschluss der Erschließung des Klipsteinbestandes durch das DLA Marbach
17. Oktober: Rolf Haaser/Christiane Klipstein/Nikola Herweg: „Editha Klipstein – Segovia 1908“. Lesung im Café Göbel, Laubach
2002
Erscheinen von Nikola Herweg: Editha Klipstein. Ein Leben. (Druckfassung der Magisterarbeit der Verfasserin, leider nur unter Vorbehalt zu benutzen, da mit Fehlern und z.T. gravierenden Mängeln behaftet; immerhin die erste monographische Arbeit über Editha Klipstein)
2003
Mai/Juni: Gedächtnisausstellung zum 50. Todestag von Editha Klipstein in Laubach.
2004
Rolf Haaser: Neubearbeitete und wesentlich ergänzte Version der Editha-Klipstein-Bibliographie von Regina Schnabel aus dem Jahr 1989 (vorgestellt auf der Jahresversammlung des Vereins zur Pflege des künstlerischen Nachlasses von Felix und Editha Klipstein in Laubach).
2005
8. April: „Hotel in Kastilien“ von Editha Klipstein. Szenische Lesung im Heimatmuseum Fridericianum in Laubach. Vortrag durch Freunde und Mitglieder des Vereins unter künstlerischer Leitung von Liane Jache; musikalische Umrahmung: Laubacher Flötenkreis
19. August – 4. September: “Felix Klipstein – Friedrich Barth. Eine Künstlerfreundschaft” Präsentation der Wainer Ausstellung aus dem Vorjahr im Fredericianum in Laubach. Festvortrag Dr. Rolf Haaser; “Es war 1992…” Vortrag von Verena Barth (Enkelin von Friedrich Barth); Konzertflöte: Veronika Kobler (Enkelin von Friedrich Barth)
4. September: Wiederholung der szenischen Lesung: “Hotel in Kastilien” als Finisage zur Ausstellung “Felix Klipstein – Friedrich Barth. Eine Künstlerfreundschaft”
Dezember: Erscheinen des Buches „Gast am eigenen Tische – Felix Klipstein und Friedrich Barth als Graphiker” von Rolf Haaser (als Band 1 der Schriftenreihe des Vereins)
2006
2. April: Szenische Lesung des Schauspiels “Hotel in Kastilien” von Editha Klipstein im Zentrum für interkulturelle Bildung und Begegnung in Gießen
6. Juli: “Auf den Spuren von Editha und Felix Klipstein in Gießen” Literarische Stadtführung durch Dr. Rolf Haaser