Sonntag, 10. Mai 2009 18:00 - 19:15
"Der genius loci des Brands"
Literarische Soiree rund um den Gießener Brandplatz
Treffpunkt: Altes Schloss am Brandplatz
Teilnahme: 3 Euro
Informationen: LiteraturBüro Gießen
Eine Veranstaltung im Rahmen des Aktionstages: Literaturland
Hessen - Ein Tag für die Literatur
Es gibt kaum einen Gießener Schriftsteller, der sich nicht auf
die eine oder andere Art mit dem Brandplatz ins Benehmen gesetzt hat.
Die Soiree präsentiert literarische Texte in Verbindung mit großformatigen
optischen Installationen rund um den Platz.
Seit mehr als 400 Jahren ist der Gießener Brandplatz der zentrale
Schauplatz des literarischen Lebens der Stadt.
Dr. Frankenstein, alias Konrad Dippel, im Disput mit dem pietistischen
Ketzerhistoriker Gottfried Arnold; Caspar Stielers anzügliche Liebeslieder
der „Geharnschten Venus“ aus Karzerperspektive; des Stadtpfarrers
Ernst Müller poetische Zergliederung des „Monstrum Hassiacum“;
Wilhelm Schulz' literarische Agitation der hessischen Landbevölkerung
im Vorfeld des „Hessischen Landboten“ von Georg Büchner
und Friedrich Ludwig Weidig; Ernst Ecksteins literarischer Pennälerstreich
als Initialzündung für die neue Gattung der Gymnasialhumoreske
– dies sind in plakativem Telegrammstil die thematischen Schwerpunkte
der von Anna Ananieva, Rolf Haaser und Peter Schlagetter gestalteten Soiree,
die sich zum Ziel gesetzt hat, den literarischen genius loci des Gießener
Brandplatzes zum Aufscheinen zu bringen.
Die Soiree präsentiert ausgewählte literarische Texte in Verbindung
mit großformatigen optischen Installationen rund um den Platz, wobei
Exkurse zur historischen Architektur und anekdotische
Streiflichter zur Kulturgeschichte des Platzes das Programm abrunden.
Stationen und Autoren:
Kanzleiberg
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Wilhelm Schulz, teilaquarellierte Bleistiftzeichnung
von Carl Sandhaas, um 1819. Abb. in: Hildenbrand, Manfred / Martin
Ruch: Carl Sandhaas. Maler der Romantik 1801-1859. Haslach: Hansjakob-Verlag
2001. |
Wilhelm Schulz (1797-1860) |
Collegiengebäude, Anatomie
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Ernst Müller (1627-1681) und
Michael Heiland (1624-1693)
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Abb. aus: Monstri Hassiaci Disquisitio Medica (...)
Michael Heiland (...) Publice defendendam suscipiet Joh. Anthonius
Clotz. Butzbac. Wetterau. (...) Ad Diem 4. Novembr. 1664. (...)
Gissae Hassorum: Kargerus, 1664 |
Gymnasium |
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Ernst Eckstein (1845-1900) |
Zeughaus, Karzer |
Kaspar von Stieler (1632-1707) |
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Abb. aus: Caspar von Stieler: Die geharnschte Venus.
Neudruck nach der Ausgabe von 1660. Selb: Notos Verlagsbuchhandlung
1976 |
Botanischer Garten, Chemisches Labor |
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Johann Konrad Dippel, anonymer Kupferstich um 1700
(Westfälisches Landesmuseum, Münster). Abb. in: StephanGoldschmidt:
Johann Konrad Dippel (1673-1734): Seine radikalpietistische Theologie
und ihre Entstehung. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 2001. |
Johann Konrad Dippel (1673-1734) |
Altes Schloss
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Ludwig Börne (1786-1837) |
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Ludwig Börne, Portrait von Moritz Daniel Oppenheim,
Öl auf Leinwand, 1833, Ausschnitt; (Freies Deutsches Hochstift,
Goethemuseum, Frankfurt am Main). Abb. in: MarcelReich-Ranicki:
Ludwig Börne. Spiegelbild des Lebens. Aufsätze zur Literatur.
Ausgewählt und eingeleitet von Marcel Reich-Ranicki. Frankfurt
am Main und Leipzig: Insel Verlag 1993. |
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