LiteraturBüro Gießen Veranstaltungen Lesungen

+ 6. Mai 2007 +++ Literaturland Hessen +++ Ein Tag für die Literatur +

Lesung
Ein Gießener Schriftsteller aus Somalia
In memoriam Abdurahman Aden

Zentrum für interkulturelle Bildung und Begegnung (ZIBB) Gießen
Tag der Literatur am 6. Mai 2007
Beginn um 11 Uhr
Eintritt frei

Einführung: Anna Ananieva (Literaturwissenschaftlerin, Sonderforschungsbereich „Erinnerungskulturen“ der Justus-Liebig-Universität Gießen)
Lesung: Knut Eisold

Abdurahman Hadschi Hussen Aden (1940 – 2004) war zum Ausbruch des Bürgerkrieges in Somalia im Jahre 1994 Botschafter seines Landes in Bonn/Bad Godesberg war, arbeitete bis kurz vor seinem Tod am 19. Juli 2004 als freier Mitarbeiter für Flüchtlingsfragen in Gießen und Bonn.
Während seines fast zehnjährigen Arbeitsaufenthaltes in Gießen war er mit zahlreichen Lesungen und verschiedenen Publikationen im literarischen Leben Gießens als markante Persönlichkeit präsent. Seine lyrischen und essayistischen Texte verfasste Aden in deutscher Sprache, die er seit seinem Studium der Rechtswissenschaften in Berlin, durch seinen langjährigen diplomatischen Dienst in Bonn und nicht zuletzt durch seinen, aufgrund seiner ehelichen Beziehungen, deutschsprachigen Haushalts in hervorragender Weise beherrschte. Sein wichtigstes literarisches Werk ist der 1998 entstandene Gedichtband Requiem, der im wesentlichen in Gießen entstandenen ist und der seinen, durch die Arbeit mit den in Gießen ankommenden somalischen Bürgerkriegsflüchtlingen ausgelösten Erinnerungsstrom reflektiert.

„Der Tag für die Literatur“ ist Teil des Projektes „Literaturland Hessen“, mit dem sich hr2-kultur in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Hessischen Literaturrat, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und zahlreichen Partnern vor Ort auf literarische Spurensuche in Hessen begibt.

Ort: Zentrum für interkulturelle Bildung und Begegnung (ZiBB), Hannah-Arendt-Str. 6-10, Gießen

Eintritt ist frei

Kontakt: Frau Sifia Ott, Tel: 0641-49 16 33

+ 6. Mai 2007 +++ Literaturland Hessen +++ Ein Tag für die Literatur +

Lesung:
Magister Laukhards Eulerkapper

Beginn: 15 Uhr
Ort: Gießen, Café Am Türmchen (Bei schönem Wetter im Freien)

Das LiteraturBüro Gießen veranstaltet eine Lesung mit Musik der Caféhaus-Kombo „Mélange“ und befindet sich dabei in Gesellschaft von rund hundertfünfzig hessischen Kultureinrichtungen, die sich am Sonntag, 6. Mai beim „Tag der Literatur“ engagieren. Das hessenweite Großereignis wird von hr2, dem Kulturradio des Hessischen Rundfunks, mit einem Radiotag begleitet. Die Lesung beginnt um 15 Uhr in dem Café „Am Türmchen“ (bei schönem Wetter im Freien), am Kirchenplatz in Gießen. Der Eintritt ist frei.
Organisation und Durchführung: Dr. Rolf Haaser.

Der Name des Mannes, der das Image der Gießener Universität über mehr als ein Jahrhundert geprägt hat wie kaum ein anderer, ist heute wohl nur noch Historikern und Literaturhistorikern bekannt, die sich auf das ausgehende 18. und beginnende 19. Jahrhundert spezialisiert haben. Friedrich Christian Laukhard (*1757 †1822) ist gleichwohl nach wie vor von Interesse, vor allem weil er eine der kulturhistorisch aufschlussreichsten Autobiographien des 18. Jahrhunderts verfasst hat, nämlich die von 1792-1802 in insgesamt fünf Teilen erschienenen „Leben und Schicksale“, ein weit über 2600 Seiten starkes Werk, das im Laufe der letzten zwei Jahrhunderte in immer wieder neuen, meist gekürzten oder bearbeiteten Ausgaben neu aufgelegt wurde.
Einen nicht unbeträchtlichen Bestandteil innerhalb dieser an historischem Material äußerst reichen Selbstbiographie nimmt der Zeitraum zwischen 1774 und 1778 ein, in den Laukhards Studium der Theologie an der Universität Gießen fällt.
Laukhard hat seine Erfahrungen als Gießener Student in verschiedenen Romanen belletristisch verarbeitet und verlangt damit als einer der Begründer des modernen Universitätsromans Geltung. Bei dem 1804 erschienenen Roman „Eulerkappers Leben und Leiden“ handelt es sich zudem literarhistorisch um den ersten je veröffentlichten Gießenroman. Die Romanhandlung ist über weite Strecken in der unmittelbaren Umgebung des Leseortes (Café Türmchen am Kirchenplatz) angesiedelt.
Die Präsentation des Textes anlässlich des Tages der Literatur flankiert die Aufarbeitung des literarischen Lebens an der Universität Gießen im Rahmen der Veranstaltungen zum vierhundertjährigen Bestehen der Universität.
Zudem ist das Jahr 2007 das Jahr des 250. Geburtstages Laukhards, also ohnehin Anlass genug, des „berühmtesten Studenten des 18. Jahrhunderts“ zu gedenken.
Beim ersten, von hr2-kultur gemeinsam mit dem Ministerium für Wissenschaft und Kunst im Rahmen des Projekts „Literaturland Hessen“ initiierten „Tag für die Literatur“ wird Hessens einzigartige Literatur-Tradition erschlossen. Aus allen Regionen sind Kulturinstitutionen mit Lesungen, Theaterstücken, Schreibwerkstätten, Ausstellungen, Kunstaktionen, Slam-Poetry-Wettbewerben, literarischen Weinproben und anderen kreativen Ideen und Aktionen mit dabei. Von 6 bis 24 Uhr informiert hr2 das Radiopublikum über die Aktivitäten.
Mit der Eulerkapper-Lesung verknüpft das LiteraturBüro Gießen den „Tag für die Literatur“ an das Programm zur Feier des 400-Jährigen Universitätsjubiläums.


   
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