+ 6. Mai 2007 +++ Literaturland Hessen +++ Ein Tag für die
Literatur +
Lesung:
Magister Laukhards Eulerkapper
Beginn: 15 Uhr
Ort: Gießen, Café Am Türmchen (Bei schönem
Wetter im Freien)
Das LiteraturBüro Gießen veranstaltet eine Lesung mit
Musik der Caféhaus-Kombo „Mélange“ und
befindet sich dabei in Gesellschaft von rund hundertfünfzig
hessischen Kultureinrichtungen, die sich am Sonntag, 6. Mai beim
„Tag der Literatur“ engagieren. Das hessenweite Großereignis
wird von hr2, dem Kulturradio des Hessischen Rundfunks, mit einem
Radiotag begleitet. Die Lesung beginnt um 15 Uhr in dem Café
„Am Türmchen“ (bei schönem Wetter im Freien),
am Kirchenplatz in Gießen. Der Eintritt ist frei.
Organisation und Durchführung: Dr. Rolf Haaser.
Der Name des Mannes, der das Image der Gießener
Universität über mehr als ein Jahrhundert geprägt
hat wie kaum ein anderer, ist heute wohl nur noch Historikern und
Literaturhistorikern bekannt, die sich auf das ausgehende 18. und
beginnende 19. Jahrhundert spezialisiert haben. Friedrich Christian
Laukhard (*1757 †1822) ist gleichwohl nach wie vor von Interesse,
vor allem weil er eine der kulturhistorisch aufschlussreichsten
Autobiographien des 18. Jahrhunderts verfasst hat, nämlich
die von 1792-1802 in insgesamt fünf Teilen erschienenen „Leben
und Schicksale“, ein weit über 2600 Seiten starkes Werk,
das im Laufe der letzten zwei Jahrhunderte in immer wieder neuen,
meist gekürzten oder bearbeiteten Ausgaben neu aufgelegt wurde.
Einen nicht unbeträchtlichen Bestandteil innerhalb dieser an
historischem Material äußerst reichen Selbstbiographie
nimmt der Zeitraum zwischen 1774 und 1778 ein, in den Laukhards
Studium der Theologie an der Universität Gießen fällt.
Laukhard hat seine Erfahrungen als Gießener Student in verschiedenen
Romanen belletristisch verarbeitet und verlangt damit als einer
der Begründer des modernen Universitätsromans Geltung.
Bei dem 1804 erschienenen Roman „Eulerkappers Leben und Leiden“
handelt es sich zudem literarhistorisch um den ersten je veröffentlichten
Gießenroman. Die Romanhandlung ist über weite Strecken
in der unmittelbaren Umgebung des Leseortes (Café Türmchen
am Kirchenplatz) angesiedelt.
Die Präsentation des Textes anlässlich des Tages der Literatur
flankiert die Aufarbeitung des literarischen Lebens an der Universität
Gießen im Rahmen der Veranstaltungen zum vierhundertjährigen
Bestehen der Universität.
Zudem ist das Jahr 2007 das Jahr des 250. Geburtstages Laukhards,
also ohnehin Anlass genug, des „berühmtesten Studenten
des 18. Jahrhunderts“ zu gedenken.
Beim ersten, von hr2-kultur gemeinsam mit dem Ministerium für
Wissenschaft und Kunst im Rahmen des Projekts „Literaturland
Hessen“ initiierten „Tag für die Literatur“
wird Hessens einzigartige Literatur-Tradition erschlossen. Aus allen
Regionen sind Kulturinstitutionen mit Lesungen, Theaterstücken,
Schreibwerkstätten, Ausstellungen, Kunstaktionen, Slam-Poetry-Wettbewerben,
literarischen Weinproben und anderen kreativen Ideen und Aktionen
mit dabei. Von 6 bis 24 Uhr informiert hr2 das Radiopublikum über
die Aktivitäten.
Mit der Eulerkapper-Lesung verknüpft das LiteraturBüro
Gießen den „Tag für die Literatur“ an das
Programm zur Feier des 400-Jährigen Universitätsjubiläums.
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